Freiwillige Feuerwehr Schwanheim e.V.

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Chronik

- 1928 -

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Schwanheim e.V. (19.05.1928)

Nachdem sich eine Reihe von Leuten schon bereits zwei Jahre mit dem Gedanken einer Freiwilligen Feuerwehr herumgetragen haben, hat der seitherige Kommandant der Pflichtfeuerwehr eine Einladung an alle jungen Leute von Schwanheim geschickt. Eine ganz stattliche Zahl ist dem Rufe Folge geleistet und haben sich in der Wirtschaft Arras versammelt. Der Einberufer begrüßte alle Erschienenen auf herzlichste und forderte sofort auf, wer gegen die Gründung der Wehr ist, möge sich von seinem Platz erheben. Da war aber auch keiner da, der gegen die Gründung war. Somit war der Grundstein gelegt und die Freiwillige Feuerwehr von Schwanheim war gegründet. Es wurde nun allseitig der Wunsch gehört, auch sofort den Vorstand der Wehr zu berufen, was auch geschah. Als erster Kommandant wurde der seitherige Pflichtfeuerwehrkommandant Thomas Roth und als weiterer Heinrich Eberlein I. ernannt. Als Zeugwart wurde Leonhard Eberlein, als Schriftführer Heinrich Eberlein I. und als Rechner Heinrich Hechler gewählt. Als Satzung wurde vorläufig die der Feuerwehr Großhausen angenommen. Es wurde beschlossen, vierteljährig einen Betrag von 0,25 RM gegen gedruckte Quittungen zu heben. Eintrittsgeld soll in den ersten 6 Wochen keins erhoben wer-den, da diese Zeit als Werbezeit zu betrachten sei. Außerdem wurde beschlossen, der Orts- und Kreisbehörde die Gründung der Feuerwehr bekannt zu machen. Nachdem die Gründung noch stark begossen wurde und die Gemüter schon stark angeregt waren, wurde nach sehr vorgerückter Zeit die Versammlung geschlossen. Als Schlußakt wurde der Gründer Thomas Roth und die Freiwillige Feuerwehr mit einem dreifachen Hoch bedacht. 

 

Es war am Vorabend der Reichstagswahlen: Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Schwanheim in der ehemaligen Wirtschaft Arras. Dieser Gründungsort ist dank seines jetzigen Besitzers Helmut Hechler in recht gutem Zustand als Wohnhaus erhalten geblieben.

Finanzielle Nöte der Gemeinde verzögerten die Gründung jahrelang. Der Pflichtfeuerwehrkommandant Thomas Roth rief zur Versammlung und 46 Kameraden waren erschienen mit dem Bestreben, den behördlich verordneten Zwang zur Dienstleistung bei Übung und Ernstfall abzubauen und eine freiwillige Leistung zu erbringen.

Die Satzung der Feuerwehr Groß-Hausen wurde als Grundlage genommen.

Erster Kommandant wurde Thomas Roth. Sein Stellvertreter Heinrich Eberlein I. (Die vollständige Liste der Vorstände von der Gründung bis heute ist gesondert aufgeführt).

Erster Beschluß: Ein vierteljähriger Beitrag von 0,25 M gegen ,,gebuchte” Quittung.

-1929 -

Die erste Vorstands-Sitzung der jungen Freiwilligen Feuerwehr Schwanheim fand am 1. Februar 1929 bei Jakob Hölzel statt. Die Wirte wurden der Reihe nach bei Versammlungen bedacht. Bälle oder Theaterveranstaltungen fanden abwechselnd bei Georg Borger oder Adam Arras statt.

Die ersten Uniformen wurden am 11. März angemessen und am 14. April ausgegeben.

Als Ausrüstungsgegenstände wurden von der Pflicht-feuerwehr 2 Leitern und 2 Handspritzen übernommen. Die kleinere Spritze stammte aus dem Jahre 1863 (hier ist eine umfangreiche Beschreibung vorhanden), die größere von 1909.

Der erste Kreisfeuerwehrtag, der offiziell besucht wurde, fand in Lindenfels statt, ein weiteres Feuerwehrfest in Groß-Rohrheim. Wie kam man hin: Heute kein Problem, aber für damalige Verhältnisse eine „Weltreise“ und mit dem (Auto-) Bus!

Die erste Übung fand an einem Sonntagmorgen um 6 Uhr(!) statt. Das Spritzenhaus stand angrenzend an den Schulhof. Adam Conrath war der Spritzenhausverwalter. Drei Schlüssel waren dafür vorgesehen: Bürgermeisterei, Zeugwart und ein Kasten mit Glasscheibe am Haus.

Am ersten Sonntag im August fand ein Gründungsfest statt. Versammlung am 11. Oktober: Der Kommandant ließ eine Satzung verlesen. Wer unentschuldigt fehlt zahlt 1 Mark. Erscheinen nach dem Antreten 50 Pfennig, im Wiederholungsfall das Doppelte. Die Hornisten sollen in Zukuft 20 Minuten vor einer Übung mit dem Alarmieren fertig sein.

- 1930 -

Eine sogenannte ,,Schlussübung” mit anschließendem Ball wurde abgehalten.

Weiteres: Fastnachtsball mit Verlosung (das Los zu 0,30 M) bei Adam Arras. Eine Feuerwache soll bei allen Veranstaltungen bestimmt werden. Zukünftig einmal im Monat (Sonntags 8 Uhr) eine Übung.

- 1931 -

Thomas Roth wird aufgrund seiner Verdienste zum Ehrenkommandanten ernannt. Der zweite Uniformrock soll von Schneidern der Freiwilligen Feuerwehr genäht werden (eine ausführliche Darstellung der damaligen Ausrüstungs-gegenstände zusammengefasst auf einer Bilderseite).

 

SATZUNG der Feuerwehr Schwanheim vom 13. 9. 1938

(Auszüge):

Die Freiwillige Feuerwehr Schwanheim wird jetzt „Wehr“ genannt und handelt auf Weisung des Ortspolizeiverwalters. Es werden „Einheitsfeuerwehrmänner“ ausgebildet.

Aktive Feuerwehrmitglieder können nur werden welche arischer Abstammung, 18 Jahre und nicht über 40 Jahre, in Sonderfällen höchstens 55 Jahre, alt sind.

Eine Aufnahme geht nur über ärztliches Gesundheitszeugnis und polizeiliches Führungszeugnis. Vorher muss eine Eidestattliche Erklärung abgegeben werden.

Mitglieder der Altersabteilung haben die Pflicht, bei Versammungen, sowie Aufmärschen Dienst zu tun. Ehrenmitglieder können werden:

Verdienstvolle Männer. Erlöschen der Mitgliedschaft: Dreimaliges unentschuldigtes Fernbleiben führt zum sofortigen Ausschluss. Rechtsweg gibt es nicht. Pflichten der aktiven Mitglieder: Neben dem Erscheinen bei Bränden werden „Sonstige“ und „Rechte“ durch den Ortspolizeiverwalter oder Kreisfeuerwehrführer bestimmt. Auch das Kassenwesen ist geregelt: Einnahmen bestehen aus dem Mitgliedsbeitrag, den Zuweisungen der Gemeinde, den Wachgeldern, den Vertragsstrafen. Der Ortspolizeiverwalter bestimmt 2 Personen für die Kassenprüfung. Die Wehr wird nach dem Führerprinzip geleitet. Es heisst jetzt statt Vorstand „Führerrat“, bestehend aus dem „Führer der Wehr“ als Vorsitzenden, einem Stellvertreter, dem Schrift- und Kassenwart, dem Gerätewart, den erforderlichen weiteren Mitgliedern und übt diese Tätigkeit ehrenamtlich aus. Er wird auf 5 Jahre gewählt. und muss durch die Polizeiaufsichtsbehörde genehmigt werden. Die Mitgliederversammlung darf über die Höhe der Beiträge sowie die Entlastung der Kasse beschliessen. Die Gliederung der Wehr besteht aus dem „Löschzug I Schwanheim“. Die Mitglieder sind versichert. Auflösung der Wehr nur durch 3/4 der Mitglieder und wird 6 Monate danach wirksam. Das Vermögen fällt der Gemeinde zu, die es für eine zu errichtende Freiwillige Feuerwehr oder für andere Feuerlöschzwecke verwenden muss.

Nach einem Bericht des Ehrenkommandanten Heinrich Eberlein II. hielten 3 Brände die Schwanheimer Feuerwehr in Atem:

Im Frühjahr standen die Scheune und Stallungen des Christian Hofmeyer in der Hauptstraße 38 in Flammen. Die Nachbarscheune des Wilhelm Herrmann mit einem Holzgiebel, die nahe am Brandherd stand, konnte heil und unversehrt erhalten werden. Spritzenführer bei der Bekämpfung des Brandes war Leonhard Eberlein, Mittelstraße 13. Die Leistung der Wehr wurde durch den damaligen Kreisbrandinspektor Herrn Bräuning, Bensheim lobend erwähnt und fand allseits Anerkennung. Auch die Wehr der Nachbargemeinde Fehlheim war in die Belobigung und Anerkennung mit einbezogen. Sie hatte durch geleistete Löschhilfe großen Anteil an der Erhaltung der an der Nordseite angrenzenden Holzscheune des Georg Gebhardt.

Der zweite Einsatz wurde im Herbst erforderlich. Das Nebengebäude des Wohnhauses Mittelstraße 8 war in Flammen aufgegangen. Auch hier war die Wehr schnell zur Stelle und bewies ihre Schlagkraft. Zwar wurde das Neben-gebäude eingeäschert, ein Übergreifen des Brandes auf benachbarte Wohnhäuser und Scheunen konnte jedoch ver-hindert werden.

Ein weiterer Brand im Anwesen Otto Burger, Hauptstraße 49: Der am Wohnhaus angebaute Schuppen, mit Holz und Stroh gefüllt, stand hell in Flammen, fand Dank des raschen Eingreifens der Schwanheimer Wehr seinen Meister, auch hier konnte das Wohnhaus gerettet werden.

- 1932 -

Als Feuerläufer meldete sich Heinrich Eberlein II. Ein Übungsplan wird herausgegeben. Die Ausrüstung des Sanitäters soll neu aufgefrischt werden. Ein Ball ist geplant mit mittags Freimusik und abends Tanz in Uniform.

- 1933 -

Durch die neuen Machtverhältnisse im Reich wird eine völlig andere Generalversammlung abgehalten. Für die näch-sten 5 Jahre soll die Mitgliedskündigung ein Vierteljahr betragen. Die Führungskräfte der Wehr werden nicht gewählt und sollen bleiben. Eine „Besichtigungsübung“ soll abgehalten werden. Das Geld soll jedes Jahr bei der Generalversammlung aufgebraucht werden. Auch war ein sogenannter „Stützpunktleiter“ anwesend.

Bei einer Vorstandssitzung vom 20. 11. wurde beschlossen, dass jeder, der bei neugegründeten Feuerwehrkapelle mit-machen will, Mitglied bei der Feuerwehr sein muss (siehe auch gesonderten Bericht „Feuerwehrkapelle“).

In einem großen Artikel vom 18. Juli über das Stiftungsfest mit Bannerweihe der Feuerwehr Zell ist auch Schwanheim erwähnt.

- 1934 -

Die Generalversammlung stand ganz im Zeichen der neuen Verhältnisse. Wer zum Beispiel keinen Beitrag mehr zahlen konnte, wurde aus der Feuerwehr ausgeschlossen.

- 1935 -

Auf der Generalversammlung am 3. März wurde beschloss-sen, dass das Feuerwehrfest in Groß-Rohrheim besucht wird. Eine erste Übung soll im März abgehalten werden sowie ein Ball. Zum Schluss, wie in den folgenden Jahren, musste auf den „Führer“ ausgerufen werden.

- 1936 -

Das Beziehen einer Feuerwehrzeitung für jeden Feuerwehrmann in Schwanheim wurde abgelehnt. Zur Eintopfsammlung ist diesmal die Feuerwehr bestimmt. 100 Meter Schläuche sollen bestellt werden.

Der 13. September ist auch für die Schwanheimer Feuerwehr  ein Schicksalstag.

Gleich beim ersten Punkt der Generalversammlung wurde die Wehr nach ihrer alten Zusammenstellung durch den Kommandanten aufgelöst.

Bürgermeister Wegfahrt schlug dann den seitherigen Kommandanten vor, der einstimmig gewählt wurde. Dieser verlas  die neue Mustersatzung nach dem Führerprinzip. Eine kurze Besprechnung, dann nahm man diese an.

3 Löschmeister stehen dem Kommandanten zur Verfügung: Heinrich Hechler (zugleich Stellvertreter), Ludwig Hechler und Heinrich Eberlein II. Oberfeuerwehrmänner sind: Karl Gerst, Konrad Ohr, Wilhelm Herrmann III., August Ahlheim und Wilhelm Herrmann. Rechner: Philipp Bernhardt. Schriftführer: Philipp Herrmann IX.

Von einer Wahl sah man ab, da alles einstimmig dafür war. Bürgermeister Wegfahrt vereidigte dann den neuen Vorstand.

Bei einer Mitgliederversammlung Anfang Dezember im Rathaus ist zunächst der Neujahrswunsch des Kreis-feuerwehrinspektors Bräuning vorgelesen worden. Die zweitägige Feier zum Tag der Polizei wurde zurückgestellt. Eine Ehrung für den verunglückten Feuerwehrmann Berner. Löschmeister Heinrich Eberlein II.  bekam noch das Amt des Sportwartes und Stellvertreter ist Hans Schneider. Schneider Valentin Herrmann änderte die Uniformen auf die neuen Gegebenheiten ab.

Jeder Feuerwehrmann  musste ein Passfoto besorgen für einen Feuerwehrausweis.

Die Versorgung der Feuerwehren mit Motorspritzen wurde vorangetrieben. Das ging sogar so weit, dass die Gemeinden andere Maßnahmen zurückzustellen hatten. Ausnahmen bildeten zum Beispiel nur eine unzureichende Wasser-versorgung. Eine Motorspritze sollte nicht mehr als 7,5 km zum Brandherd brauchen. Konnte eine Gemeinde kein Darlehen mehr aufnehmen, mussten Rücklagen gebildet werden um in spätestens 4 Jahren eine zu kaufen. Damit die Motorspritzen auch schnell transportiert werden, erwog man sogar die Anschaffung von Feuerwehrautos für alle Gemeinden.

- 1937 -

In diesem Jahr fand eine „Umgruppierung“ statt. Die Wehr besteht jetzt aus einem „Halbzug“ mit 28 Mann. Die übrigen Mitglieder sind „Ordnungsmannschaft“. Regelmäßige Übungen werden jetzt abgehalten. Jeder soll zu einem „Einheitsfeuerwehrmann“ ausgebildet werden.

Am letzten Provinzialfeuerwehrtag Starkenburg in Lorsch nahm die Feuerwehr mit der Musikkapelle teil.

- 1938 -

Ein „Uniform- und Geräteappell“ bei der General-versammlung  vom 23. 4. diente dazu, festzustellen, welche Uniformen noch nicht abgeändert sind und wer noch Feuerwehrgeräte in seinem Besitz hat. Auf Veranlassung hat die Schwanheimer Feuerwehr jetzt auch  Truppführer. Dies war die letzte Generalversammlung, vor und während des 2. Weltkrieges, die protokolliert ist.

In den Feuerwehren dürfen nur „gesunde und kräftige Männer zwischen 17 und 55 Jahren aufgenommen werden.

Im Feuerwehrdienst stehende sind von der vormilitärischen Ausbildung befreit. Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf das Schlauchmaterial. Kreiseigene Schlauchmachereien sollen schadhafte Schläuche reparieren um lange Wege zu sparen. Kleiderkammern werden eingerichtet. Sämtliche Feuerwehrmänner müssen in Kürze mit Gasmasken ausgerüstet sein. Die Feuerwehren werden taktische Einheiten. Festlegung der Dienstgrade bei Feuerwehrführern.

- 1941 -

Auch in Schwanheim ist eine Vorführung durch den Luftschutz über die Bekämpfung der engl. Brandbombe durchgeführt worden.

Als Maßnahme diente das Abdecken. Dies geschah durch einen Eimer mit trockenem Sand, der neben der Brandbombe ausgeschüttet wurde. Mit einer langstieligen Schaufel schüttete man den Sand langsam drüber. Das ganze im Eimer fortgetragen und bis zum entgültigen Ersticken an einem sicheren Ort stehengelassen.

Mancherorts gab es kleine Hefte durch das Propaganda-ministerium und vom Reichsluftschutzbund, speziell für die Landwirte mit dem Titel: „Bomben fallen - Bauer was tust Du“? Reich bebildert, hier Unordnung, dort Ordnung oder der Einsatz von Güllefässern mit samt seinem Inhalt und das Verdunkeln selbst der Stallfenster legte dem Betrachter eindringlich nahe,  welcher Aufwand da betrieben wird.

- 1942 -

Mit einer Artikelkampagne „Hydranten, Saugbrunnen frei von Schnee“ - „Zehn Gebote bei Feuersgefahr“ und „Verhütet Waldbrände“ hielt man die Bevölkerung wachsam.

- 1943 -

Im Herbst ist durch schnelles Eingreifen der Schwanheimer Feuerwehr im Anwesen Johann Becker, Fehlheimer Straße 13, ein in Brand geratener Strohhaufen gelöscht worden. Bereitgestelltes Löschwasser (musste in jedem Haushalt vorhanden sein) durfte nicht einfrieren. Da in fast jedem Haushalt nur ein Raum beheizt wurde, lief das ganze nicht ohne Schwierigkeiten ab.

Als Kriegsverbrechen ist die mutwillige Alarmierung der Feuerwehr bestraft worden.

Wertsachen sollten am besten im Keller aufbewahrt werden, damit sie nicht dem Feuer zum Opfer fielen.

Da mittlerweile die gesamte erwachsene männliche Bevölkerung sich im Kriegseinsatz befand, musste die Jugend bei der Brandbekämpfung herhalten. In heroischen Artikeln wurde darum geworben.

- 1944 / 1955-

Der Schwanheimer Gemeinderat lehnte in einem Schreiben an den Kreisfeuerwehrführer Hübner die Anschaffung einer Motorspritze ab:

Schwanheim, den 3. Februar 1944.

Anschaffung einer Motorspritze für die Feuerwehr Schwanheim.

An Kreisfeuerwehrführer Hübner

Rimbach i. O.

Bezugnehmend auf die gehabte telefonische Unterredung in obiger Angelegnheit und nach Rücksprache mit den Gemeinderäten und Prüfung der Kassenlage der Gemeinde lasse ich Ihnen folgenden Beschluss zukommen:

„Infolge der außerordentlichen Tilgung der Gemeindeschulden beim Umschuldungsverband in den letzten Jahren insbesondere Tilgung der Restschuld in 1943 Rj. ist die Gemeinde Schwanheim nicht in der Lage jetzt schon eine Motorspritze zu beschaffen“.

Ich danke für Ihre Bemühung und ständige Sorge für die Schlagkraft unserer Wehr und werde die Beschaffung einer Motorspritze nicht aus den Augen lassen.

                              Der Bürgermeister

 

Man sollte jetzt nicht denken, dass der Gemeinderat gegen die Feuerwehr war, im Gegenteil: Es war einfach kein Geld da!

Ältere Feuerwehrmänner unterichteten jetzt auch Frauen im Alter von 17 bis 40 Jahren in der Brandbekämpfung. Dies betraf Orte unter 1000 Einwohnern. Die Frauen durf-ten nicht im Rettungsdienst und an der Leiter ausgebildet werden. Die sogenannte Feuerwehrhelferin war bekleidet mit Stahlhelm, Kombinationsanzug und Koppel. Auch wurde die Einführung von Dienstgraden vorgesehen. Geeignete Frauen wurden zu Lehrgängen an die Landesfeuerwehrschule abkommandiert. Dies dauerte bis 1945 an. Als die Amerikaner im März ihre Geschütze auf die Türme der Schwanheimer Kirche richteten, mussten durch diesen Beschuss acht Menschen in der Schulzengasse  ihr Leben lassen. Die weitere traurige Bilanz: Viele männliche Bewohner sind als Soldaten im Krieg gefallen und in Gefangenschaft geraten.

Da dachte niemand mehr an irgendwelche aufkommenden Feuerwehrprobleme! Erst im September kam ein Rundschreiben vom Landratsamt wegen der Gewährung eines Zuschusses zur Anschafung von Löschgeräten. Ein weiteres fragt nach ob die Anschaffung einer Motorspritze noch notwendig wäre (!) oder nur durch die Kriegsgefahren bedingt gewesen sei weil doch der Bürgermeister dies beschlossen habe. Prompte Antwort des Bürgermeisters vom 27. Dezember: „Der Anschaffung einer Motorspritze wird auch heute noch beigetreten. Die Verhandlungen sollen demnächst wieder aufgenommen werden. Zu gegebener Zeit erhalten Sie ausführlichen Bericht“.

- 1946 -

Gründungsversammlung im Schulhaus am 18.11.1946

Nach dem Umsturz und dem Zusammenbruch des Hitlerreiches im Mai 1945 wurde alles auf demokratischer Grundlage wieder aufgebaut. So wurde auch die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr von der amerikanischen Besatzungsbehörde gebilligt.

Auch fanden sich in Schwanheim einige alte Feuerwehrmänner zusamm-men und riefen unter dem kommissarischen Kommandanten Eberlein und Bürgermeister Schmank eine Gründungsversammlung ein wozu alle Pflichtwehrmänner eingeladen wurden.

Nachdem von Eberlein und Schmank darauf hingewiesen wurde, daß die Feuerwehr schlagkräftiger und einsatzfreudiger würde als auf Pflichtwege erklärten sich 24 Mann bereit zur freiwilligen Wehr.

Alsdann wurde zur Wahl des 1. Kommandanten geschritten und der seit-herige Kommandant Eberlein Heinrich einstimmig gewählt.

Als 2. Kommandant Adam Eichhorn.

Als Schriftführer Ludwig Hölzel und Rechner Hans Schneider.

Dann wurde noch ein Theaterabend für Weihnachten 1946 erörtert. Es wurde beschlossen, das Theaterstück „Ehre und Glück“, das von Hölzel herbeigeschafft wurde, aufzuführen. Auch wurden die Spieler noch dazu gefunden und die Rollen verteilt.

Die Versammlung wurde um 10 Uhr geschlossen.

 

Wiedergründung der Freiwilligen Feuerwehr Schwanheim nach dem zweiten Weltkrieg am 18. November mit folgenden Mitgliedern:

Ahlheim Karl, Ahlheim Walter, Becker Philipp, Becker Walter, Bingel Georg, Borger Wilhelm, Eberlein Heinrich II., Eberlein Philipp, Eichhorn Adam, Hechler Ludwig jun., Herrmann Philipp, Hofmeyer Ludwig, Hofmeyer Philipp, Hölzel Ludwig, Hölzel Philipp, Kunzelmann Ludwig, Link Anton, Mathes Ludwig jun., Ritzert Willi, Rothermel Wilhelm, Schneider Hans, Schuster Georg, Ventzky Walter, Wegfahrt Peter,

Am 21. Dezember fand die erste Mitgliederversammlung statt. Um den Vorstand zu komplettieren wurden zwei Beisitzer gewählt: Georg Schuster  und Philipp Hermann. Für die Theateraufführungen musste die Genehmigung der amerikanischen Militärregierung eingeholt werden.

Der Jahresbeitrag soll in Zukunft 4 Mark betragen. Der Vereinsdiener bekommt an Weihnachten 8 Mark.

Ein Schreiben vom Landratsamt befasste sich mit der Bezuschussung von Löschgerätschaften sowie mit der Anschaffung der Motorspritze. 

 

In einer Mitgliederversammlung am 10. März sollen ältere Mitglieder feststellen, was sich noch an Uniformen und Geräten in Privatbesitz befindet. Zum Familienabend am 19. März sollen alle Mitglieder sowie die Theaterspielerinnen und -spieler nebst einer Person eingeladen werden.

Zu Spritzenmeistern wurden Hans Schneider und Philipp Ahlheim gewählt.

Am 1. Mai soll ein Ball abgehalten werden und zwar Mittags und Abends. Musik macht die Feuerwehrkapelle.

In der Mitgliederversammlung am 6. Dezember war das beherrschende Thema: Theaterabende im Winter. Den Mitgliedern, die in aufopfernder Weise eine neue Bühne gezimmert hatten, wurde herzlich gedankt.

Zur Beschaffung eines weiteren Theaterstückes soll Philipp Ahlheim nach Heidelberg fahren und das betreffende Stück holen, damit es so schnell wie möglich zur Verteilung kommt.

Die „Sonderbrandschauen“ wurden durchgeführt vom Bezirksschornsteinfeger, Feuerstättenbesichtigern und dem Feuerwehrkommandanten. Bevor diese an die Arbeit gingen, mussten sie eine Unterweisung absolvieren.

Da die Feuerlöschordnung von 1938 verboten wurde, galt jetzt die Landesfeuerlöschordnung vom 29. 3. 1890 sowie die Kreisfeuerlöschordnung vom 7. 2. 1910.

Auf Privatgrundstücken durften vorhandene Feuerlöschbehälter nur in Ausnahmefällen entfernt werden. Alarmübungen aller Art sollen nach Möglichkeit nicht an Sonn- und Feiertagen sowie während des Haupt-Gotesdienstes abgehalten werden.

Allmählich liefen auch die ersten Inspektionen durch den Kreisfeuerwehrinspektor an.

Gewählte Feuerwehrkommandanten und ihre Stellvertreter mussten persönlich beim Landratsamt vorsprechen und wurden dort verpflichtet. Durch Aushang in der Gemeinde ist dies der Bevölkerung mitgeteilt worden.

- 1948 -

Man beschloss,  das Spiel „Pflichten“ nicht aufzuführen sondern am 15. Februar „Die Bauern“. Ein Ball soll abgehalten werden am 18. Januar.

Jakob Kunzelmann und Georg Vatter werden erstmals nach dem Krieg als Kassenprüfer genannt.

Der Vorstand wurde gewählt sowie als neuer Zeugmeister Philipp Hölzel. 5 Übungen für die Freiwillige und 3 für die Pflichtfeuerwehr sollen abgehalten werden.

In einem Schreiben des Schwanheimer Ortsbrandmeisters Heinrich Eberlein II. an den Kreisbrandinspektor Apfel in Heppenheim lesen wir zur Feuerschutzwoche 1948:

„Nach Erhalt der Verfügung vom 1. Oktober 1948 wurde sofort mit der Propaganda begonnen und im Allgemein in der Gemeinde Schwanheim für die Feuerschutzwoche rege Propaganda gemacht. Als Abschluß wurden am Sonntag, den 10.10.1948 am Vormittag durch die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr die Werbezettel in jede Familie aus-getragen und dies in Uniform. Am gleichen Tage nachmittags 14 Uhr wurde dann von der gesamten Feuerwehr (Freiwillige und Pflichtfeuerwehr) eine Übung mit Brandangriff durchgeführt. Die Bevölkerung war zu dieser Übung eingeladen, um sich von der Schlagfertigkeit und Schnelligkeit der Feuerwehr von Schwanheim zu überzeu-gen. Abschließend erfolgte dann von der Brandstelle bei Adam Conrath in der Schulzengasse der Abmarsch unter Vorantritt der Musikkapelle der Freiwilligen Feuerwehr zum Spritzenhaus. Die Kapelle spielte dann noch einige Musikstücke als Standkonzert“.

- 1949 -

In der Generalversammlung am 29. Januar war das beherr-schende Thema die Anschaffung einer Motorspritze. Da der Bürgermeister anwesend war, wurde ihm die Sache gleich vorgetragen. Nicht abgeneigt stellte er in Aussicht, bis zum 25-jährigen Jubiläum 1953 dies erledigen zu wollen. Die Wehr wollte natürlich nicht hintenanstehen und ihr Scherflein beisteuern.

Zum Familienabend soll der Männergesangverein Fehlheim eingeladen werden.

Am 11. Dezember und an Weihnachten wurde das Theaterstück „Müllers Liesel“ gespielt. Da es sich um eine Erstaufführung handelte, gab es keine Freikarten.

- 1952 -

Kameradschaftsabend 

Am Samstag, dem 26. April hielt die Wehr ihren alljähr-lichen Kameradschaftsabend ab. Alle Tische waren festlich gedeckt und von den verh. Mitgliedern und auch von Gästen wurde reichlich Kuchen mitgebracht. Der Kaffee wurde von der Wehr gestellt. Um 21 Uhr waren alle Gäste versammelt. Auf Beschluß des Vorstandes war die Gesangabteilung der KSG Fehlheim eingeladen. Der Kommandant hielt eine herzliche Begrüßungsansprache und die sangeslustigen Gäste aus Fehlheim brachten mit dem „deutschen Sängergruß“ und vielen schönen Liedern und Vorträgen eine gute Stimmung ins Haus. Unsere Feuerwehrkapelle sorgte in lobenswerter Weise für den nötigen Schwung, so dass Alt und Jung begeistert das Tanzbein schwang. Obwohl die Kaffeeversorgung nicht recht klappen wollte, sorgte dieses Getränk dann doch dafür, daß niemand schläfrig wurde. Erst in vorgerückter Stunde trennte man sich nach herzlichen Abschiedsworten des Kommandanten und des 1. Vorsitzenden der KSG Philipp Lampert und bedauerte, daß dieser schöne Abend schon zu Ende war“.

- 1953 -

Das Jahr des 25-jährigen Jubiläums

In den Versammlungen vom 3. Januar und 14. Februar wurde folgendes beschlossen: Festausschussvorsitzende sind Heinrich Weinheimer und Lehrer Philipp Leinert.

Es soll zum Fest eine Schulübung und ein Brandangriff gemacht werden.

Ludwig Hofmeyer soll eine Schulung über Unfallverhütung halten. Otto Dörr jun. wurde als Elektriker bestimmt. Sanitäter übernimmt Ludwig Mathes sen.

Zahlreiche Festausschusssitzungen brachten auch Ergebnisse:

Programm für den Festkommers ist zunächst ein Fackelzug unter Mitwirkung sämtlicher Ortsvereine, Musikstück und Eröffnung, Gesangsvortrag der KSG Fehlheim, Prolog der Festdame, Musikstück, Ansprache des Bürgermeisters und Ehrung der Jubiläumsmitglieder, Gesangsvortrag der KSG Fehlheim, Turnerische Darbietungen, Musikstück, Gesang und Tanz mit humoristischen Einlagen.

Als Festplatz sollen die Grundstücke von Seehaus, Ahlheim, Hofmeyer und Herrmann genommen werden. Den Festplatz besteht aus Ehrenpforten, Bühne, Tischen und Bänken, Schiffschaukel, Karussell, Schiesshalle, Verlosungshalle, Spiel- und Zuckerwaren.

Umzäunung des Festplatzes übernimmt Georg Ahlheim, Fuhrweke: Philipp Hofmeyer, Grünschmuck: Lehrer Leinert.

Abholen der Vereine: Konrad Braun, Walter Vensky, Ludwig Hofmeyer, Ludwig Hofmeyer II., Ludwig Kunzelmann, Georg Ahlheim, Ludwig Becker, Helmut Fischer, Wenzel Link, Festzugsordner: Karl Maul, Ludwig Mathes sen.

Platzeinteilung: Karl Maul, Georg Roth, Helmut Fischer. Weitere Helfer zuständig für Kasse, Straßenschmuck und Fahnen: Wilhelm Hausner, Philipp Herrmann, Julius Wieckenberg, Philipp Ahlheim, Georg Maus. Dauerkarten in den Geschäften Ohr, Dörr und Wackenhut. Festzugaufstellung im Viehweg und in der Weyrichstraße. Die Beleuchtung des Festplatzes wird in Selbsthilfe verlegt. Luwig Hölzel wird als Hilfsrechner eingesetzt.

 

25 Jahre Freiwillige Feuerwehr Schwanheim

- Von Schriftführer Philipp Hölzel -

Ich will hier wenigstens annähernd den Verlauf unseres Stiftungsfestes zu Protokoll bringen und den Dank, den Ortsbrandmeister Eberlein schon bei seinen Reden wäh-rend des Festes all denen ausgesprochen hat, die ihre Zeit und Kraft einsetzten, das Fest zu gestalten, zu Papier bringen.

Doch verdient gerade Ortsbrandmeister Heinrich Eberlein das höchste Lob zu empfangen. Und das Lob und der Dank der Wehr sei ihm hiermit ausgesprochen. Das Gelingen jedes Festes hängt vom Wetter ab. Und unser Fest schien ganz und gar zu verregnen. Der Festplatz wurde bei Regen eingezäunt und eingerichtet. Die Ehrenpforten wurden donnerstags bei strömendem Regen aufgestellt und der Karussellbesitzer wollte nicht auf den Festplatz fahren, weil der Weg unpassierbar war.

Doch samstags war der Regen versiegt und das Wetter meinte es sehr gut mit uns und den Wirten. Der Wehr brach-te es viele Gäste und den Wirten ein sehr gutes Geschäft. Die Einrichtungsarbeiten des Festplatzes, das Stellen der Ehrenpfosten und das Schmücken des Dorfes mit Birken, Girlanden und Fahnen klappten entgegen allen Erwartungen sehr gut. Der Fackelzug am Samstagabend konnte nicht pünktlich antreten, da die Führung zu lange auf sich warten ließ. So kam es, daß durch den überstürzten Abmarsch im gesamten Zug Unordnung herrschte, die nur durch die vielen Lampions der Kinder der Allgemeinheit nicht zu sehr auffiel.

Der anschließende Festkommers im Saale Borger verlief mustergültig. Den Begrüßungsworten des Ortsbrandmeisters und der Jubilarehrung folgten die Reden der Ehrengäste und der Behörden, umrahmt von der Musik unserer Feuerwehrkapelle und den Liedern der KSG Fehlheim. Auch der gemütliche Teil des Abends brachte den Gästen gute  Unterhaltung und Freude. Ebenso gut war der Unterhaltungsabend im Saale Arras besucht und brach-te den gewünschten Erfolg.

Zum großen Wecken war unsere wackere Feuerwehrkapelle, geführt von ihrem bewährten Kapellmeister Leonhard Eberlein und unterstützt von dem Auerbacher Spielmannszug schon früh auf den Beinen. Und der strahlend schöne Sonntagmorgen und das festlich geschückte Dorf veranlaßte sie wohl auch unserem verdien-ten Ortsbrandmeisters Heinrich Eberlein den „Tag des Herrn“ zu spielen. Der Festgottesdienst sah die Wehr wie-der vollzählig  beisammen und die Predigt des Herrn Pfarrer Clotz war wirklich eine Festpredigt.

Anschließend an den Festgottesdienst versäumt es die Wehr nicht, ihrer gefallenen Kameraden und allen Gefallenen und Vermißten des Dorfes zu gedenken. Dies geschah in einer schlichten Feier vor dem Kriegerdenkmal des Dorfes und schloß mit der Weise vom „Guten Kameraden“.

Der Herr Kreisfeuerwehrinspektor Fasser erwartete die Wehr schon vor dem Rathaus, um sich von dem Stand der Ausbildung zu überzeugen.

Bei der anschließenden Schulübung sowie beim Brandangriff zeigte jedes einzelne Mitglied der Wehr sein Bestes, so daß auch die Kritik des Inspektors gut ausfiel. Auch alle Schaulustigen aus nah und fern sprachen sich lobend über die Leistungen der Wehr aus.

Schon gegen 13 Uhr wurden durch die eingeteilten Männer die Eingänge zum Festplatz besetzt und Vereine abgeholt. Bald war Hochbetrieb und der Festplatz füllte sich und bot ein buntes Bild.

Schon lange Jahre hatte unser Dorf keine so große Menschenversammlung gesehen, wie an diesem Sonntag, als der Festzug in guter Ordnung durch Schwanheim zum Festplatz zog, wo unsere beiden Wirte bestrebt waren, alle Wünsche der Gäste zu erfüllen.

Schnell war der Festplatz gefüllt und das Programm lief. Nach den einleitenden Worten des Kommandanten hielt Herr Pfarrer Clotz die Festrede, die wohl gelungen war. Auch dessen Nachredner und Glückwunschbringer sind zu loben. Und so wechselnden Reden, Prologe, Musikstücke, Lieder, Reigen usw. einander ab, bis zum Abend, der großen Rummel in beiden Sälen brachte. Wieder war Hochbetrieb.

Das gute Wetter und die Feststimmung, die das sehr schön geschmückte Dorf alleine schon verursachte, fand noch einmal am Montagabend einen gut besuchten Festplatz. Schon am Nachmitag hatte die Dorfjugend ihre kleinen Belustigungen  am Sackhüpfen usw. und durfte ausnahmsweise auch noch am Abend sich an Karussell und Schaukel vergnügen.

Noch einmal wurde das Tanzbein geschwungen und auf der Bühne und im Reigen sich im Kreise gedreht. Der Kommandant sprach noch einmal dankend zu allen Beteiligten und dankte dem ganzen Dorf für die Hilfe am Gelingen des Festes.

Und so fand unser 25-jähriges Stiftungsfest einen fröhlichen Ausklang. Für die Wehr war dieses Fest ein finanzieller Erfolg, doch darüber wird unser Rechner berichten. Philipp Hölzel, Schriftführer

- 1954 -

In der Generalversammlung vom 16. Januar wurde beschlossen: Die Uniformen sollen durch den Schneider Wackenhut gefertigt werden.

Feste der Feuerwehren Langwaden, Rodau, Groß-Rohrheim und Lampertheim werden besucht.

Alle Übungen sollen sich nach dem Stand der Feldarbeiten richten.

Zukünftig werden zum Auf- und Abbau der Theaterbühne eingeteilt: Georg Ahlheim, Helmut Fischer, August Ahlheim und Konrad Braun.

Neuer Vereinsdiener wird Karl Pfeiffer.

- 1955 -

Zu Beginn der Generalversammlung gedachte man des ver-storbenen Kameraden Ludwig Hölzel.

Aktive Feuerwehrmänner sollen mit Stahlhelmen ausgerüs-tet werden. Eine Sirene wird durch die Gemeinde beschafft. Vereinsdiener wird Günther Bohland.

In einem BA-Artikel vom 19. Januar ist noch zu lesen:

Es wurde bemängelt, daß kein geeigneter Raum da sei um Schulungen durchzuführen. Jugendliche haben in das Spritzenhaus Schneebälle geworfen, die zum Teil auf die Geräte gefallen sind. Das müßte unbedingt geahndet wer-den.

Zukünftige Generalversammlungen werden durch die Ortsschelle bekanntgemacht. -

- 1956 - 

Hauptthema in diesem Jahr: Einweihung des Ehrenmals für die Gefallenen und Vermißten des zweiten Weltkrieges. In einem großen BA-Artikel vom 22. November wurde darüber berichtet. Hier nur ein paar Auszüge: Der VdK, der die Feier ausrichtete, begrüßte die Anwesenden. Die Feuerwehrkapelle spielt dann den Choral „Die Himmel rüh-men des ewigen Ehre“. Die Wehr stellte an beiden Ehrenmalen Ehrenwachen und nahm auch eine Kranzniederlegung vor im Auftrag der übrigen Vereine. Christel Merz trug einen Prolog vor und Karla Nickel ein Gedicht. Zum Schluß spielte die Feuerwehrkapelle noch das Lied „Nun danket alle Gott“.

Um die 1958 anzuschaffende Fahne zu finanzieren soll beim Kameradschaftsabend eine Tombola durchgeführt werden. Die Schlußübung ist als ein Großeinsatz vorgesehen bei dem sich die Wehren von Schwanheim, Fehlheim und Rodau beteiligen.

Bei Waldbränden müssen sämtliche Jauchefässer eingesetzt werden.

In der Gemeinderatssitzung vom 31. August wurde der Kauf einer Motorspritze zum Preis von 4000,- DM beschlossen

- 1957 -

1957 stand ganz in Zeichen der Fest-Vorbereitung zur Fahnenweihe 1958.

Dem Festausschuss gehörten folgende Mitglieder an: Vorsitzender Bürgermeister Philipp Herrmann, Georg Schuster, Ludwig Hechler, Gerhard Conrath, Jakob Schuster, Ludwig Becker, Julius Wieckenberg, Leonhard Eberlein, Konrad Braun sowie der Vorstand.

Nach längerer Diskussion kam man überein, dass als Sinnbild Schwanheims der Schwan stehen sollte.

Zum einem Lehrgang an der Landesfeuerwehrschule mel-deten sich Helmut Haaf, Karl Ahlheim, Wilhelm Schuster, Georg Herrmann und Ludwig Hofmeyer.

- 1958 -

In der Generalversammlung vom 3 Januar gab Kommandant Heinrich Eberlein II. einen Bericht über die Kreisversammlung der Feuerwehren in Viernheim ab. Danach kann jedes Nichtmitglied nach dem in Vorbereitung befindlichen Feuerschutzgesetz zur Brandschutzsteuer ver-anlagt werden.

Für jeden Feuerwehrmann soll ein Paß ausgestellt werden der ebenso Gültigkeit hat wie der Personalausweis. Ferner wünscht er die Anschaffung einer Sirene. Das Hornsignal genüge nicht mehr.

Die Festausschussitzungen brachten folgendes:

Der Festplatz für die Fahnenweihe soll auf dem Gelände der Herren Gerst und Hechler errichtet werden.

Am 23. März wurde mit einem Vertreter der Bonner Fahnenfabrik/Bonn (Es war der einzige Anbieter) ein Kaufvertrag über einen Betrag von 1153,- DM abgeschloss-sen. Als Anzahlung wurden 200,- DM  geleistet. Schausteller aus Eberstadt und Bickenbach sollen ein Standgeld bezahlen.

Als Rechner wurde Willi Meyer bestimmt. Ausschmückung des Dorfes: Herr Conrad, Ludwig Hofmeyer und Günther Bohland.

Als Festmusik spielt die vereinigte Kapelle Schwanheim-Fehlheim auf.

Fahnenträger Konrad Braun, Begleiter Helmut Fischer und Hans Werner Artur Bruno Preuß.

Reiterverein und Geflügelzuchtverein sollen wegen Mitwirkung befragt werden.

Festzugfotograf Müllerklein aus Reichenbach.

- BA vom 18. Juni 1958 -

Feuerwehrfest

Schwanheim. Am kommenden Samstag, Sonntag und Montag feiert die hiesige Freiwillige Feuerwehr anläßlich ihres 30jährigen Bestehens ihr Fahnenweihe-Fest. Die Vorarbeiten sind in vollem Gange. Samstagabend ist Festkommers im Saale Arras und parallel im Saale Borger die Übertragung des offiziellen Teils, anschließend in bei-den Sälen Tanzmusik, ausgeführt von der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Schwanheim. Sonntagvormittag findet eine Übung statt und anschließend ist Empfang der auswärtigen Wehren. Alles weitere spielt sich dann nach-mittags auf dem Festplatz ab. Abends ist wieder Tanz in beiden Sälen. Am Montag klingt das Fest mit Volksbelustigung und Tanz aus. Der Festplatz ist unter schattigen Bäumen gelegen. Die Leitung des Festes liegt in den Händen von Bürgermeister Herrmann und Ortsbrandmeister Eberlein.

 

- vom 15. Juli 1958 -

BA- Artikel, vom 15.07.1958 Feuer  in  Gutshof  bei  Schwanheim.

-* gestern Mittag auf die Minute 12.00 Uhr ertönte Feueralarm für ein bei Schwanheim ausgebrochenes Feuer. Es war in einem erst vor kurzem erbauten Bauernhof rechts der Straße Bensheim - Schwanheim in der Nähe des zuletzt genannten Ortes in den Heuvorräten des noch unvollständig bezogenen Hofes ausgebrochen. Durch rasches Eingreifen der motorisierten Feuerwehren von Bensheim und Schwanheim konnte das brennende Heu innerhalb einer Stunde niedergekämpft werden. Das Wasser mußte aus ca. 200 m Entfernung von einem Wassergraben mittels Motorspritze herangeholt werden. Mit drei Strahlrohren wurde der durch starke Rauchentwicklung kenntliche Brandherd angegriffen. Da sich immer wieder neue Brandherde im Heu bildeten, wurde das übrige Heu und Stroh unter Mithilfe einer größeren Anzahl herbeigeeilter Landwirte aus Schwanheim und Fehlheim mittels 15 bis 20 Fuhren aus dem modernen mit Igelit überdachten Lagerschuppen abtransportiert. Außer dem Schaden am Heu wurde nur geringer Sachschaden festgestellt, da die Gebäulichkeiten von der Feuerwehr gut abgeschirmt waren.

- 1959 -

In der Generalversammlung streifte Kommandant Eberlein Ereignisse des Jahres 1958 wie Fahnenweihe und den Scheunenbrand bei Ludwig Hechler. Auf die Notwendigkeit einer Sirene wies er erneut hin.

Er dankte allen Helfern, die bei der Fahnenweihe mitgehol-fen haben.

Für die Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule meldeten sich Günther Bohland, Ernst Conradt und Karl Vatter.

Da die Freiwillige Feuerwehr genügend aktive Mitglieder zählt, wurde beschlossen die Pflichtfeuerwehr aufzulösen.

Gerätewart Ludwig Hofmeyer erhält jährlich einen Zuschuss von Feuerwehr und Gemeinde.

Bei den außerhalb des Ortes gelegenen Höfen von August Ahlheim und Ludwig Hechler soll ein Hydrant gebohrt wer-den.

Bei der nächsten Generalversammlung erhält jeder Feuerwehrmann eine Flasche Bier und ein Wurstbrot.

- 1960 -

In der am 9. Januar stattfindenden Jahreshaupt-versammlung mit Vorstandswahl wird Kommandant Heinrich Eberlein II. auf eigenen Wunsch nur für ein weiteres Jahr gewählt. Auch findet im Februar ein Theaterabend und ein Faschingstanz statt. Kommandant Eberlein machte darauf aufmerksam, dass die Hydranten während des Winters Schnee und Eisfrei zu halten sind.

Das langjährige Mitglied Georg Schuster wurde einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt. Der Kommandant dankte ihm für treue und gute Dienste.

Um die Fahne ordnungsgemäß unterzubringen, wurde beschlossen, einen Schrank anfertigen zu lassen.

Die Feuerwehrfeste in Gernsheim und Gadernheim sollen besucht werden.

Den Eheleuten Ludwig Hofmeyer soll zur Silberhochzeit ein Geschenk überreicht werden.

1961 -

In der Jahreshauptversammlung am 6. Januar wurde Ludwig Hofmeyer zum I. Kommandanten gewählt. Der seitherige I. Kommandant Heinrich Eberlein II. wurde zum Ehrenkommandanten bestimmt.

Jedes bei der Jahresahuptversammlung anwesende Mitglied erhält weiterhin eine Flasche Bier und ein Wurstbrot.

Das Jahr 1961 brachte überaus starke Niederschläge. Im Protokollbuch der Freiwilligen Feuerwehr lesen wir: „Weite Teile der Gemarkung standen unter Wasser. Ein Unwetter Anfang Juni richtete in den Gemeinden Auerbach und Zwingenberg starke Schäden an. Auswirkungen bekamen auch wir in Schwanheim zu spüren, da sich viele Keller mit Wasser füllten, stellenweise bis zu 40 cm Höhe. Ein stark gefragter Gegenstand war in dieser Zeit die alte Handspritze, mit welcher viele Schwanheimer Keller leerge-pumpt wurden. So auch die Keller der Genossenschaftshalle in der Weyrichstraße, die voll mit Düngemitteln gelagert waren. Gegen 22 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert um auch die Säcke vor dem Verderb zu retten.

- 1962 -

Heinz Müller wurde in der Generalversammlung vom 6. Januar zum Zeugwart gewählt.

Kommandant Ludwig Hofmeyer gab bekannt, dass die Feuerwehr wieder in zwei Gruppen ihre Übungen abhält und zwar weiterhin Sonntagmorgen.

Die Feuerwehrfeste in Rodau und Fehlheim sowie der Kreisfeuerwehrtag in Viernheim sollen besucht werden. Erstmals wurde eine Abschlussübung mit den Wehren aus Fehlheim, Rodau und Langwaden durchgeführt.

- 1963 -

Ortsbrandmeister Ludwig Hofmeyer gibt die Gründung einer Jugendfeuerwehr bekannt. Es hatten sich eine Anzahl Jugendlicher im Alter von 14 bis 17 Jahren gemeldet.

In der Generalversammlung vom 18. Januar wurde Willi Hechler als Nachfolger von Georg Herrmann zum Schriftführer gewählt.

Einen größeren Geldbetrag stellte die Gemeinde für Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung.

Der Gerätehausneubau löste eine lebhafte Diskussion aus. Es soll in Selbsthilfe erstellt werden. Fahrleistungen sollen diejenigen mit Traktor durchführen. Zum neuen Fahnenträger wurde einstimmig Wilhelm Herrmann gewählt. Seine Begleiter sind Ludwig Hechler, Georg Schmitt und Wilhelm Rothermel.

Ausgemusterte Uniformen der Mannheimer Polizei sollen beschafft werden.

Das Schlagzeug der Feuerwehr soll nicht verkauft werden.

16. November 1963

Tödlicher Unfall unseres Kommandanten Ludwig Hofmeyer.

Im Protokollbuch lesen wir:

Tief erschüttert erhielten wir am Samstag, dem 16. November die Nachricht von dem tragischen Tod unseres Komandanten Ludwig Hofmeyer. Er trat in früher Jugend in die Freiwillige Feuerwehr ein, spielte bei der Theatergruppe mit und hatte bis zu seinem Tod den Posten des Gerätewartes in welchem er die Spritze und alle Ausrüstungsgegenstände in einsatzbereitem Zustand hielt. Nicht zuletzt ist es Ludwig Hofmeyer zu verdanken, dass Bauplatzfrage und Planung des Gerätehauses soweit fortge-schritten sind und mit dem Bau im Frühjahr 1964 begonnen werden kann.

Er wurde am 6. Januar 1961 zum Kommandanten gewählt und war sehr beliebt durch sein allzeit offenes und hilfsbereites Wesen. Ludwig Hofmeyer hat mit viele Liebe und Hingabe für die Sache der Freiwilligen Feuerwehr gewirkt und hat sich somit bleibende Verdienste erworben.

Wir werden sein Andenken dankbar in Ehren halten.

- 1964 -

Zweiter Kommandant Adam Eichhorm leitete die Generalversammlung am 11. Januar. Beherrschendes Thema war der plötzliche Tod des Ersten Kommandenten Ludwig Hofmeyer. Die Wahlen brachten folgende Neubesetzung: Erster Kommandant Konrad Braun, zweiter Kommandant Ludwig Hechler jun. Konrad Braun dankte den anwesenden Feuerwehrkameraden für das in ihm gesetzte Vertrauen und versprach das Werk seines Vorgängers fortzuführen damit die  Wehr weiterhin schlag-kräftig bleibe. Er hoffe auf die Mitarbeit aller aktiven Mitglieder. Die durchgeführte Werbeaktion brachte 51 neue Mitglieder (39 passive und 12 aktive). Gesamtmitglieder: 135. Richtfest für das neue Feuerwehrgerätehaus. Die Kosten: 74800,- DM..

Die Feuerwehren aus Langwaden, Rodau, Schwanheim und Fehlheim führten erstmals eine Nachtalarmübung in Langwaden durch.

Der Rohbau des Feuerwehrgerätehauses.

1200 Jahrfeier Schwannheim un Einweihungdes Gerätehauses

- 1965 -

Der Bürgermeister teilte in der Jahreshauptversammlung am 23. Januar mit, dass mit der Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses bis zum Spätherbst zu rechnen sei. Für das vom 11.-13. Juni 1966 stattfindende Einweihungsfest verbunden mit der 1200-Jahrfeier der Gemeinde wurde ein Haupt-, Finanz-, Organisations- und Vergnügungsausschuss gebildet.

An dem Fest sollen aktive Mitglieder für 40- und 25 Jahre geehrt werden.

Am 17. November 1965 dem Ersterwähnungstag Schwanheims vor 1200 Jahren im Lorscher Urkundenbuch, dem Lorscher Codex, soll ein Festvortrag von Archivdirektor Dr. Friedrich Knöpp im Saale Borger statt-finden.

- 1966 -

Die seit 2 Jahren bestehende Jugendfeuerwehr wurde durch Eintritt in die aktive Wehr und mangels Nachwuchs aufgelöst.

Höhepunkte des Festes: Schlüsselübergabe vom bauausführenden Architekten Georg Thomasberger vom Kreisbauamt Bergstraße an Bürgermeister Heinrich Schuster und an Ortsbrandmeister Konrad Braun. Die Überreichung der Freiherr-vom Stein-Plakette durch Landrat Dr. Lommel. Die Festrede von Archivdirektor Dr. Friedrich Knöpp. Der Prolog der Ehrendame Hannelore Hofmeyer „Unser Dorf ist 1200 Jahre alt“. Bensheims Bürgermeister Kilian hatte als Geschenk der Stadt  zwei Ruhebänke vor der Kirche aufstellen lassen.

 

 

Ortsbrandmeister Konrad Braun begrüßt die Gäste.  

Bürgermeister Heinrich Schuster bei seiner Ansprache.  

Architekt Georg Thomasberger überreicht den Schlüssel an Bürgermeister Heinrich Schuster der ihn an Ortsbrandmeister Konrad Braun weitergibt.  

Frühschoppen zur 1200-Jahrfeier 1966 (v. li.): Heinrich Schuster, Helmut Ahlheim, Edmund Borger, Willi Wackenhut, Reinhold Maus, Gerhard Ahlheim, Karl Eichhorn, Manfred Ahlheim  

Blick ins Festzelt zur 1200-Jahrfeier 1966 beim Frühschoppen.

Die  1200  Jahrfeier der  Gemeinde  und Einweihung des Feuerwehrgerätehauses  vom  11  ––13.06.1966

Ein Protokollbericht von Schriftführer Willi Hechler

Die in den letzten Wochen vor dem Fest auf vollen Touren laufenden Vorbereitungen konnten mit Erfolg abgeschlossen werden. Auch die Straßenbauarbeiten und die Renovierung des Rathauses wurden rechtzeitig fertig. So zogen zu Beginn der kurzen Einweihungsfeier die Freiwillige Feuerwehr und einige Gastwehren mit Kapellen und Spielmannszügen, dem Festausschuss und den Ehrendamen vom Rathaus aus zu dem neuerbauten Feuerwehrgerätehaus das an der Straße in Richtung Bensheim liegt. Hier wurden sie bereits von einer stattlichen Anzahl von Bürgern erwartet. Bevor der bauausführende Architekt vom Kreisbauamt Bergstraße Georg Thomasberger den Schlüssel des Gerätehauses offiziell übergab, richtete Bürermeister Schuster herzliche Grußworte an die Festgäste und hieß besonders Kreisbrandinspektor Josef Neudecker, Lorsch und die aus-wärtigen Wehren willkommen. Bauingenieur Georg Thomasberger führte bei der Schlüsselübergabe aus, dass dieser Tag für die Gemeinde Schwanheim und deren Freiwillige Feuerwehr Anlass gibt, zur Besinnung, zur Rückschau, zur Freude und zum Blick in die Zukunft. Anschließend wünschte Thomasberger der Freiwilligen Feuerwehr Schwanheim in diesem Gerätehaus recht frohe und nützliche Stunden und übergab den Schlüssel des Gebäudes offiziell Bürgermeister Schuster. Bei der Weitergabe des Schlüssels an Ortsbrandmeister Braun sprach der Bürgermeister den Wunsch aus, dass in diesem Haus ein Geist einziehen möge der von Kameradschaft geprägt ist und man nach den Leitgedanken der Freiwilligen Feuerwehren „Einer für alle alle für Einen“ und „Gott zur Ehr dem Nächsten zur Wehr“ handeln möge. Neben ernster Arbeit mögen auch frohe Stunden in dieses Haus einkehren. Ortsbrandmeister Konrad Braun sprach dem Gemeindevorstand, der Gemeindevertretung und allen die am Bau des Gerätehauses beteiligt waren, den Dank der Freiwilligen Feuerwehr aus. Es sei nicht nur eine große Verantwortung für ihn, sondern auch eine große Freude, den Schlüssel des Feuerwehrgerätehauses in die Hand zu bekommen. Lange habe die Wehr auf dieses Haus warten müssen. Er, Konrad Braun, glaube nun, dass diese neue Unterkunft die Einsatzfähigkeit und die Schlagkraft der Wehr erheblich steigern werde. Kreisbrandinspektor Neudecker überbrachte die Grüße des Kreis-feuerwehrverbandes Bergstraße und sagte, dass mit der Schlüsselübergabe für dieses Gerätehaus ein stolzer und freudiger Tag in die 1200-jährige Geschichte der Gemeinde eingehe. In diesem Zusammenhang erklärte der Kreisbrandinspektor, dass die Wehren mit motorisierten Fahrzeugen ausgestattet werden müssten. Mit Nachdruck betonte Neudecker, die Zeit des Karrenschiebens sei vorü-ber. Nach der Schlüsselübergabe folgte ein Fackelzug durch die Ortsstraßen zum Festzelt zur Abhaltung des Kommerses. Höhepunkte des Abends waren: Die Überrei-chung der Freiherr vom-Stein-Plakette durch Landrat Dr. Lommel, die Festrede von Archivdirektor Dr. Friedrich Knöpp, der Prolog der Ehrendame Hannelore Hofmeyer unter dem Leitwort „Unser Dorf ist 1200 Jahre alt“.

Der Landrat überbrachte zur Finanzierung der Jubiläumsfeierlichkeiten einen Scheck von 1200 DM. Bürgermeister Kilian hatte als Geschenk der Stadt Bensheim zwei Ruhebänke vor der Kirche aufstellen lassen. Im weiteren Verlauf des Abends sprach Ortsbrandmeister Braun, der der Gemeinde und dem Kreis seinen Dank dafür abstattete, dass Schwanheims Freiwillige Feuerwehr am Tage des 1200-jährigen Jubiläums ihr neues Gerätehaus übernehmen könne.

Kreisbrandinspektor Neudecker blieb es zum Schluß, die verdienten Jubilare der Schwanheimer Freiwilligen Feuerwehr  gebührend zur ehren.

Die Ehrenurkunden und Geschenke für 25- bzw. 40-jährige aktive Dienstzeit erhielten: Ludwig Becker, Ludwig Kunzelmann, Georg Roth, Adam Eichorn, Ludwig Hofmeyer, August Ahlheim II., Georg Schuster und Ehrenkommandant Heinrich Eberlein II.

Die Veranstaltung wurde mit Musikstücken und Darbietungen des Gesangvereins Fehlheim umrahmt. Der Festsonntag begann um 6 Uhr mit dem Weckruf. Um 9 Uhr fand ein Festgottesdienst statt. Die Festpredigt hielt Pfarrer Hartmut Clotz, ein Sohn des früheren Schwanheimer Gemeindepfarrers Clotz. Um 10 Uhr folgte die Totenehrung. Anschließend wurde die angesagte Brandangriffsübung trotz eines Gewitterregens unter Beteiligung der Freiwilligen Feuerwehr Rodau durchge-führt. Die Schwanheimer Gruppe stand unter Leitung von Gerhard Ahlheim. In seiner anschließenden Kritik äußerte sich Kreisbrandinspektor Neudecker sehr positiv über die Leistungen der beiden Wehren.

Um 13.30 schritt man beim schönsten Sonnenschein zur Abholung der Ehrendamen.

Angeführt wurde der Jubiläumszug von einer Reitergruppe des Reit- und Fahrvereins Schwanheim. Sehr zahlreich waren die Freiwilligen Feuerwehren mit ihren Kapellen, Spielmanns- und Fanfarenzügen vertreten. Der Obst- und Gartenbauverein, der Geflügelzuchtverein und der Landfrauenverein Fehlheim/Schwanheim trugen in ihrer Weise zum Gelingen des Festzuges bei. Auch die Bensheimer Bürgerwehr, die Biedermeiergruppe von Oald Besem, und auch das Rinnentor auf einem Wagen fehlte nicht. Die Schulmädchen des Dorfes waren mit ihren Blumenkränzchen jüngste Teilnehmerinnen im Festzug. Die Gemeinde Einhausen grüßte mit einem Gratulationswagen. Eine Nachbildung der Schwanheimer Kirche wurde auf einem Wagen durch die Straßen gefahren.

Als der Festzug durch die Ortsstraßen zog, hatte sich eine große Menschenmenge am Straßenrand eingefunden um die einzelnen Gruppen zu bewundern.

In dem vollbesetzten Festzelt rief Bürgermeister Schuster allen Gästen und Ehrengästen einen herzlichen Willkommensgruß zu. Über den zahlreichen Besuch dieser Veranstaltung und über die stattliche Beteiligung am Festzug äußerte sich der Bürgermeister sehr erfreut und dankte allen für ihre Mitwirkung

Der Schwanheimer Ortsbrandmeister Konrad Braun hatte für die Wehr anläßlich der Einweihung des Feuerwehrgerätehauses einen Tischwimpel gestiftet, den der stellver-retende Ortsbrandmeister Ludwig Hechler von dem stell-vertretenden Kreisbrandinspektor Hans Schwöbel (Vöckelsbach) in Empfang nahm.

Zur Erinnerung an die 1200-Jahrfeier und die Einweihung des Feuerwehrgerätehauses wurden allen teilnehmenden Vereinen von den Ehrendamen Fahnenschleifen übergeben. Der Festmontag begann um 10 Uhr mit einem gelungenen Frühschoppen. Um 14 Uhr schloss sich die Kinderbelustigung am Festzelt an.

Ab 20 Uhr fand ein „Großer Bunter Abend“ unter Mitwirkung bekannter Künstler aus Funk und Fernsehen im Festzelt statt.

Alles in allem war es ein gutgelungenes und gutorganisiertes Fest, das vielen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Über die finanzielle Seite wird uns unser Rechner berichten.

 

Der Kommandant: Konrad Braun                              Der Schriftführer: Willi Hechler

- 1967 -

In der Generalversammlung am 21. Januar hielt Ortsbrandmeister Konrad Braun einen Rückblick mit einem Dank an alle über die 1200-Jahrfeier und die Einweihung des Feuerwehrgerätehauses.

Weiter beschloss die Versammlung, dass sich Braun und Bürgermeister Heinrich Schuster um die Ausrichtung des Kreisfeuerwehrtages 1968 bewerben wollen, da die Wehr 40 Jahre alt wird.

In einer auserordentlichen Mitgliederversammlung am 21. November wurde eine neue Satzung beschlossen. Auch passive Mitglieder haben volles Stimmrecht.

- 1968 -

Hans-Werner Preuß wird neuer Komandant und Ortsbrandmeister.

In der Jahreshauptversammlung am 13. Januar legte Kommandant Konrad Braun sein Amt wegen Arbeitsüberlastung nieder. Als Nachfolger wählte die Versammlung Hans-Werner Preuß.

Bürgermeister Heinrich Schuster gab einen ausführlichen Bericht über die Zuteilung des Feuerwehrautos im Rahmen der TSF Fahrzeugbeschaffungsaktion des Landes Hessen. Es kommen nur Gemeinden unter 1000 Einwohner und mit einem entsprechenden Gerätehaus in Frage. Schwanheim und Oberschönmattenwag wurden aus 30 Gemeinden ausgewählt. Die große Eigeninitiative der Gemeinde hat hiermit eine entsprechende Würdigung erfahren. Die Gemeinde sei gehalten das Fahrzeug bis zum 15. März 1969 voll einzu-richten. Somit gelange sie nochmals zu einem 50% Zuschuss für die feuerwehrtechnische Einrichtung.

21. März 1968: Kommandant Hans-Werner Preuß gibt die Gründung einer Jugendfeuerwehr bekannt.

Schon unter dem Kommandanten Ludwig Hofmeyer eingeleitete Bemühungen fanden hiermit einen krönenden Abschluss.

- 1969 -

Übergabe des neuen Feuerwehrautos mit Ausrüstung am 19. April.

Der Tragkraftspritzenanhänger soll weiterhin voll einsatzbereit erhalten bleiben. Abhalten von einem Erste-Hilfe-Kurs.

Das 1969 in Dienst gestellte Tragkraftspritzenfahrzeug mit Reiner Opper, Gerald Guth u. Werner Kunzelmann 1980.

- 1970 -

In der Jahreshauptversammlung vom 10. Januar erinnerte Kommandant Preuß unter anderem an die feierliche Über-gabe des Löschfahrzeuges am Kameradschaftsabend. In einer Feier vor dem Gerätehaus wurde es von Bürgermeister Schuster der Freiwilligen Feuerwehr überge-ben. Dazu hatten sich einige Nachbarwehren und eine Anzahl von Bürgern eingefunden. Umrahmt wurde die Feier vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Einhausen. Harald Herrmann wird neuer Vereinsdiener. Zwei Einsätze: Suche nach verirrten Kindern im Jägersburger Wald und eine Jungpflanzung in Flammen hin-ter dem Schwanheimer Forsthaus.

Auftakt einer Reihe von Gegenbesuchen bei den Kameradschaftsabenden zwischen der Schwanheimer und Wald-Michelbacher Wehr.

Am 12. Juni verünglückte unser II. Kommandant tödlich. Im Protokollbuch lesen wir:

„Mit großer Bestürzung hörten wir in den Mitagsstunden des 12. Juni von dem tragischen tödlichen Unglücksfall unseres II. Kommandanten Ludwig Hechler. Er gehörte der Freiwilligen Feuerwehr seit der Wiedergründung nach dem II. Weltkrieg an. Ludwig Hechler wirkte lange Jahre bei der Theatergruppe als deren Leiter.

Ferner war er Mitglied der Festausschüsse von 1953, 1958 und 1966. In der Jahreshauptversammlung am 11. Januar 1964 wurde Ludwig Hechler einstimmig zum II. Kommandanten gewählt. Sein Tod hinterlässt in unseren Reihen eine Lücke, welche schwer zu schliessen sein wird. Ludwig Hechler hat mit viel Hingabe für die Sache der Freiwilligen Feuerwehr gewirkt und hat sich somit bleibende Verdienste erworben. Wir werden sein Andenken in Ehren halten“.

Ein weiteres Anliegen von Ludwig Hechler war die Aufstellung einer Jugendfeuerwehr in den sechziger Jahren. Für diese Verbundenheit zur Jugend trug bei seiner Beerdigung der Jungfeuerwehrmann Werner Kunzelmann das Grabkreuz.

- 1971 -

In der Jahreshauptversammlung am 9. Januar lag der Schwerpunkt eindeutig bei den Aktivitäten der Jugendfeuerwehr. Selbstgebastelte Vogelhäuschen, ausgebessertes Kinderspielzeug, Schnitzeljagd, Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr wertete der Kommandant als Erfolg.

Im Zuge der gebietlichen Neugliederung kam es mit Wirkung vom 1. Februar 1971 zur Aufgabe der kommunalen Selbstständigkeit der Gemeinde Schwanheim. Die Freiwillige Feuerwehr behielt ihre Selbstständigkeit.

- 1972-

Ein Großbrand vernichtet am 5. 2. die Werkstatthalle der Segelfluggruppe  Bensheim. Ihr Standort war damals noch hinter dem  - in der Zwischenzeit altem- Neubaugebiet. 10 Mann sind 3 Std. im Einsatz. Auch mit Hilfe der Bensheimer Kameraden kann das totale Abbrennen der Halle nicht verhindert werden. Das angeforderte Lichtmastfahrzeug aus Heppenheim beleuchtet die Einsatzstelle taghell.

Einziges Trostpflaster, durch das rasche Einschreiten der Feuerwehr kann ein Übergreifen auf die benachbarte Halle verhindert werden. Die Bilanz des Brandes: Fünf der sieben Segelflugzeuge wurden beschädigt. Ein Jeep, die Seilwinde und viele Flugzeugteile werden ein Raub der Flammen. Ein paar Wochen später werden die Reste „warm abgerisssen“ In einem Bericht des Bergsträßer Anzeigers heißt es dazu: „Das war die vernünftigste Art, die verkohlten Gebäudetrümmer zu beseitigen“.

Dies ist allerdings nicht der erste Einsatz für die Feuerwehr. Bereits am 4. 1. brennt eine Scheune an der Hauptstraße 58 (Heute Rohrheimerstraße. Anm. des Verfassers). Ausgelöst wurde er vermutlich durch einen langsam vor sich hin glimmenden Neujahrsböller.

Bei der Jahreshauptversammlung am 14. 1. werden Vorstandswahlen abgehalten. Folgende Ergebnisse werden erzielt: Wehrführer H.W. Preuß, stellv. Wehrführer Willi Wackenhut, Schriftführer Willi Hechler, Rechner Karl Hechler, Pressewart Ludwig Becker.

Im weiteren Verlauf des Jahres wird erstmals über eine Satzung für die Feuerwehren der Stadt Bensheim nachgedacht und auch beschlossen.

Die traditionell mit Rodau, Fehlheim und Langwaden all-jährlich stattfindende Abschlussübung findet turnusgemäß in Schwanheim statt. Angriffsziel der Blauröcke ist die Raiffeisenbank in der Weyrichstraße.

Einen schweren Verlust musste die Segelfluggruppe Bensheim hinnehmen. Die Flugwerkstatt und wertvolle Flugzeugteile verbrannten oder verkohlten zum Teil. BA-Foto vom 8. Februar 

„Warmer Abbruch“, heißt das, was sich auf den Stadtwiesen unmittelbar vor Schwanheim tat. Unter Aufsicht der Feuerwehr, die aus einigen Rohren die unmittelbar benachbart stehende Flugzeughalle „kalt“ hielt, wurde das vor mehreren Wochen durch  Brandstiftung zerstörte Werkstattgebäude der Segelfluggruppe Bensheim gestern vollends geopfert.

- 1973 -

1973 ist zumindestens für die Einsatzabteilung ein ruhiges Jahr. Kein Einsatz wird verzeichnet.

Lebhafter geht es im Verein zu. Erstmals wird auf der Jahreshauptversammlung am 16. 2., der Vorstand der Wehr gemäß der Satzung der Feuerwehren der Stadt Bensheim auf 5 Jahre gewählt. Im wesentlichen werden alle Posten bestätigt. Lediglich für den aus persönlichen Gründen zurückgetretenen stellv. Wehrführer Willi Wackenhut, wird Ludwig Staffeld gewählt.

Der Kameradschaftsabend mit Tombola wird auf den 05.05. festgelegt. Der Eintritt soll inklusive einer Sonderverlosung 3,- DM betragen. Weiterhin werden 3 Lose zu 1,- DM angeboten.

In einer Vorstandssitzung im September wird ein Schreiben der Wehr an den Magistrat verlesen, in welchem die Entfernung der Obstbaumspritze des Obst und Gartenbauvereins aus dem Gerätehaus gefordert wird. Denn laut Kbi Neudecker hat „keinerlei Gerät bzw. Gegenstände die nichts mit der Feuerwehr oder Feuerwehrausrüstung zu tun hat, etwas im Gerätehaus zu suchen“.

Zum Schluss dieser Sitzung erklärt H.W. Preuß, dass er sein Amt als Wehrführer in Kürze aus gesundheitlichen Gründen niederlegen werde.

Da man in der weiteren Zeit nicht mit der Frage der Nachfolge weiterkommt, wird ein Gespräch mit der Seniorengruppe angeregt. Alle bisherigen Rücksprachen mit verschiedenen Kameraden waren bis zu diesem Zeitpunkt erfolglos.

- 1974 -

Auszug aus dem Bericht des Schriftführers über die Jahreshauptversammlung am 18. 1.:

„Um 20.15 Uhr eröffnete der stellv. Wehrführer Ludwig Staffeld die Jahreshauptversammlung und stellte die Anwesenheit von 28 Mitgliedern fest. Da die Anwesenden keine beschlussfähige Mehrheit darstellten, schloss der stell-vertretende. Wehrführer die Versammlung und berief sie für 20.35 wieder ein. Er erteilte ohne Rücksicht auf die Zahl der Anwesenden, inzwischen 35, der Versammlung Beschlussfähigkeit“.

Und weiter:

„Stadtrat Ernst Becker appellierte an die Mitglieder der Feuerwehr von sich aus einen geeigneten Kandidaten (Für den Posten des Wehrführers. Anm. des Verfassers) zu fin-den, weil sonst die Vorschläge des Magistrats akzeptiert werden müssten. Dabei könne es wieder zu Zwistigkeiten kommen.“

Nachdem keiner der durch die Anwesenden Vorgeschlagenen seine Bereitschaft erklärt zum Wehrführer zu kandidieren, wird die Versammlung abermals - zur „Meinungsbildung“- unterbrochen. Schließlich erklärt H. W. Preuß sich doch noch einmal zur Verfügung zu stellen. In der anschließenden Wahl wird ihm einstimmig das Vertrauen ausgesprochen. Die Wehr hat wieder einen voll handlungsfähigen Vorstand.

Für die Einsatzabteilung verläuft das Jahr, abgesehen von einem Zimmerbrand, der vermutlich durch einen auslaufen-den Ölofen hervorgerufen wird, ruhig. Im Oktober stellt die Wehr ihre Einsatzbereitschaft bei einer Löschübung auf das Anwesen Michalka zur Schau. Mit „Rauchbomben" und „Verletzten“ wird eine täuschend echte Atmosphäre erzeugt. Gemeindeschwester Renate ist mit vor Ort und leistet die Erstversorgung an den „Verletzten“, die kurz zuvor aus dem „brennenden“ Haus gerettet wurden.

Und auch das gab es noch:

Auf Anordnung der Stadt Bensheim kann die Obstbaumspritze im Gerätehaus verbleiben.

 

- 1975 -

Das Jahr 1975 ist ein Jahr der Nachbarschaftshilfen. Bei zwei Bränden in Langwaden wird ebenso geholfen, wie bei einem Unwettereinsatz in Auerbach. In allen Fällen werden die Kameraden tatkräftig unterstützt.

Angriffsobjekt der in Schwanheim stattfindenden Abschlussübung ist die Reitschule Giesing. Die mit Fehlheim und Langwaden durchgeführte Übung fällt zur vollen Zufriedenheit des Stadtbrandinspektors aus. Auch ein brennender Holzstoß wird im Zuge der Nachtalarmübung schnell gelöscht. Damals wie heute ist dieser Termin ein streng gehütetes Geheimnis des Wehrführers. Nur ab und an bekommt auch der stellv. Wehrführer diesen Termin  mitgeteilt.

Das Vereinsleben verläuft nach den Unruhen der vergange-nen Jahre in geordneten Bahnen.

Ein großer Wehrmutstropfen 1975 ist der Abschied von dem allseits beliebten und geachteten Kreisbrandinspektor Josef Neudecker, der im September verstarb.

- 1976 -

Im Rahmen des Hessentags 1976 in Bensheim beteiligt sich auch die Schwanheimer Wehr an allen möglichen Aktivitäten. So gilt es neben Absperrdiensten, Parkplatz einweisen und stellen von Brandwachen auch „Wasserspiele“ durchzuführen.

Aus einer Vielzahl von Einsätzen ragen zwei besonders hervor. Zum einen ist dies der Großbrand in der Rohrheimerstraße 63, der vermutlich durch einen Kurzschluss ausgelöst wird und zum anderen der Bereitschaftsdienst der Wehr in Bensheim, ausgelöst durch die großen Waldbrände zwischen Einhausen und Riedrode. Im Juli wurden hier 200 Hektar Wald vernichtet. Insgesamt rund 1000 Helfer bekämpften das größte Feuer in der Geschichte des Kreises Bergstraße tagelang. Da auch die Wehrmänner aus Bensheim an diesem Einsatz teilnehmen, wird der Brandschutz der Stadt auch von unserer Wehr übernommen.

- 1977 -

1977 steht im Zeichen der Vorbereitung für das 50-jährige Jubiläum in Verbindung mit dem Kreisfeuerwehrtag 1978. Dazu passt es auch, dass es im ganzen Jahr keine größeren Einsätze zu bewältigen gilt. Lediglich zwei Keller werden ausgepumpt und eine Ölspur wird beseitigt.

Wegen der häufigen Fehlalarme wird angeregt, bei Veranstaltungen eine Wache an den Feuermeldern einzu-richten. (u. li. bei Riedrode, re. der Brand in Schwanheim)  

Übung 1976 (stehend v. l.): Helmut Brix, Ludwig Staffeld, Manfred Czaplinski, Manfred Schwerdt, Hans-Werner Preuß,(sitzend v. l.): Manfred Bingel, Willi Wackenhut, Karl Pfeiffer.

50 jährige Jubiläum in Verbindung mit dem Kreisfeuerwehrtag vom 30.06.1978 – 03.07.1978 in Schwanheim

- 1978 -

Für ein Novum sorgt das anstehende Fest vom 30. 6 - 3. 7. Um die Vorbereitungen nicht unnötig durcheinander zu bringen, bittet der Vorstand während der Jahres-hauptversammlung darum, die anstehenden Wahlen um ein Jahr zu verschieben. Nach eingehender Aussprache wird der Vorschlag von der Mitgliederversammlung angenommen. Keine größeren Einsätze beschäftigen die Einsatzabteilung. Die Abschlussübung am Anwesen Kraus wird souverän durchgeführt.

50-jähriges Jubiläum in Verbindung mit dem Kreisfeuerwehrtag vom 30. Juni bis 3. Juli  in Schwanheim. Schon Anfang 1977 bei der Jahreshauptversammlung wirft das 50jährige Jubiläum in Verbindung mit dem Kreisfeuerwehrtag seine Schatten voraus. Sind es am Anfang noch Gedanken wie "Es fehlen Uniformen" oder „Bekommen wir die Zusage für den Kreisfeuerwehrtag“, so werden diese Gedanken im Laufe des Jahres mehr und mehr konkret. 

Der Platz um die ehemalige Segelflughalle wird als Standort für das Festzelt auserkoren. Die Vereine werden um Mithilfe gebeten, die nicht verwehrt wird. Für eine kleine Wehr eine riesige Aufgabe. Und schließlich kann in der Jahreshauptversammlung 1978 festgestellt werden, dass sämtliche Verträge mit Kapellen, Künstlern, Zeltverleih, etc. unter Dach und Fach sind. Auch im Magistrat und der Verwaltung findet man ein offenes Ohr. So ist z. B. das Gerätehaus schon renoviert. Ein Dank geht auch an die Segelfluggruppe, die für die Dauer des Festes ihren Flugbetrieb einstellt. Die Uhr tickt immer weiter und der große Tag rückt unauf-haltsam näher.

Am 30.4. werden im Rahmen des Kameradschaftsabends die 18 noch lebenden Mitbegründer in einer würdigen Feierstunde geehrt. Sie erhalten neben einer Ehrenurkunde auch eine Wandplakette mit dem Schwanheimer Wappen. In dieser, vom Singkreis Schwanheim mitgestalteten Feierstunde wird auch ein Mann geehrt, der großen Anteil an der Entwicklung der Wehr hat. Es ist der ehemalige Bürgermeister Heinrich Schuster.

Schließlich und endlich ist es soweit, das Fest beginnt. Die Rahmenbedingungen sind gegeben, das Wetter spielt mit und die Strassen in Schwanheim sind festlich geschmückt. Den Auftakt bildet Freitags abends ein Umzug der Wehr zum Festkommers. Mit klingendem Spiel der Feuerwehrkapelle Lorsch zieht man zusammen mit der Ehrendame Elke Wittke und den Festdamen in das Festzelt ein. Von allen Seiten wird an diesem Abend die hervorra-gende Organisation gelobt.

Der Samstag steht im Zeichen eines „bunten Nachmittags“ mit einem Tag der offenen Tür, der von der Jugendfeuerwehr veranstaltet wird. Es findet eine Löschübung statt und viele Feuerwehrfahrzeuge sind zur Schau gestellt. Zur gleichen Zeit findet im Festzelt die Dienstversammlung der Wehrführer des Kreisfeuerwehrverbandes statt. Abends startet der große „bunte Abend“. Die Wehr hat keine Kosten und Mühen gescheut, um gute Künstler zu ver-pflichten. 

Auszug aus dem Bericht des Schriftführers über das Fest: "So hatte die Ansage Heinz Scholten vom Saarländischen Rundfunk. Die „Globetrotter“ erzeugten mit ihren Gesangsvorträgen wahre Begeisterungsstürme. Günther Lanton bot eine Vorstellung als Schnelligkeitsjongleur. Die Artistengruppe „Günther+Loretta“ zeigten den rund 1000 Besuchern, dass man auch in einem Festzelt gute Artistik bieten kann. Wehrführer H.W. Preuß wurde zum Tanzen auf die Bühne geholt (Stichwort „Cherry Cats“. Anm. des Verfassers). Sein Auftritt wurde vom Publikum mit viel Beifall bedacht. Alles in allem ein gelungener Abend". Der Sonntag beginnt besinnlich mit Kirchgang und Totenehrung. Nachmittags geht der große Festzug durch Schwanheim.

Aufstellung: In der Falltorstraße.

Weg: Weyrichstraße, Rohrheimer Straße, Schulzengasse, Auf der Hochzeit, Falltorstraße, Rohrheimerstraße, An den Stadtwiesen, Festzelt. Insgesamt nehmen 66 Wehren und 21 Spielmanns- und Fanfarenzüge mit ca. 1800-2000 Feuerwehrleuten teil.

Ein Frühschoppen Montags rundet ein gelungenes Fest ab. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist die horrende Forderung der Gema. Durch diese wurde aus einem leichten Plus, ein Minus in der Kasse.

Hier an dieser Stelle noch einmal ein Danke an alle, die zu diesem Fest beigetragen haben.

Die  Freiwillige Feuerwehr Schwanheim mit Ehrendamen  im Jubiläumsjahr 1978 vor der Kirche. 

50-jähriges Bestehen 1978: Vorbeimarsch der Ehrendamen an der Ehrentribühne vor dem alten Rathaus.

1978 – Umzug 50 Jahre Feuerwehr Schwanheim: Beim Vorbeimarsch an der Gastwirtschaft Borger.  

Innenansicht des Festzeltes auf dem Segelfluggelände.

 - 1979 -

Während der Jahreshauptversammlung finden die im ver-gangen Jahr verschobenen Wahlen statt. Ursprünglich wollte H.W. Preuß nicht mehr kandidieren. Da er aber einem jungen Kameraden die Möglichkeit zur Einarbeitung geben will, stellt er sich doch noch einmal zur Verfügung. Er wird einstimmig gewählt. Des weiteren werden Karl Schuster zum stellv. Wehrführer, Willi Hechler zum Schriftführer, Karl Hechler zum Rechner und Ludwig Becker zum Pressewart gewählt.

Mit Ausnahme eines Mähdrescherbrandes und einer, wenn auch recht tragischen, Hilfeleistung bei einem Unfall mit tödlichem Ausgang gegenüber dem Gerätehaus, bleibt das Jahr für die Aktiven ruhig. Auf einen Wunsch der Wehr an die Riedgruppe Ost, an den zwei Feldscheunen Hydranten zu installieren geht man aus unverständlichen Gründen nicht ein.

- 1980 -

Auszug aus dem Bericht des Schriftführers über die Jahreshauptversammlung 1981:

Dem folgenden Jahresbericht war zu entnehmen, dass die Wehr 1980 zu keinen Einsätzen ausrücken musste. Am 18.12.1980 um 0.56 wurde in Schwanheim Fehlalarm ausge-löst. 2 Auswärtige wurden dingfest gemacht und Anzeige erstattet.

- 1981 -

Spektakuläres gibt es am Tag der offenen Tür zu sehen. Zum einen wird das Abseilen eines auf einer Trage festgebundenen Verletzen zu sehen sein, zum anderen können sich Freiwillige darin üben, einen Motorbrand an einem Fahrzeug mittels Feuerlöscher zu bekämpfen. Für viele Ungeübte keine leichte Aufgabe.

2 kleine technische Hilfeleistungen gibt es zu bewältigen. Ein Keller wird leergepumpt und auf der Straße am Ortsausgang Richtung Sportplatz wird Split weggeschafft.

Dieser Split hatte schon vorher für einige Unfälle gesorgt. Und das gabs auch noch: Es werden 2 neue Zelte und 20 Feldbetten angeschafft.

- 1982 -

Im Rahmen des Kameradschaftsabends im Saale Borger werden 10 Jungfeuerwehrmänner in die Einsatzabteilung übernommen. Ein eindrucksvolles Bild.

H.W. Preuß gibt zu bedenken, dass 1983 Wahlen stattfinden und die Wehr sich rechtzeitig Gedanken um seine Nachfolge machen soll.

Jugendfeuerwehrwart Werner Kunzelmann, Karlheinz Müller, Hans-Joachim Albrecht, Harald König, Stefan Abraham, Jürgen Rauchmaul, Guido Gebhardt, Thomas Ratgeber, Andreas Staudigl, Markus Luber, Reiner Opper, Wehrführer Hans-Werner Preuß.

- 1983 -

In der Jahreshauptversammlung am 7. Januar scheidet nach über 15jähriger Amtszeit der 1. Vorsitzende Wehrführer Hans-Werner Preuß aus. Neu gewählt werden Karlheinz Opper als 1. Vorsitzender und Wehrführer sowie Dietmar Ahlheim als sein Stellvertreter. Preuß wurde einstimmig zum Ehrenkommandanten bestimmt.

Im Rahmen des Kameradschaftsabends am 30. April erhält Preuß das Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes und Ludwig Becker wird für 40jährigen Dienst und 19 Jahre Vorstandsarbeit mit der silbernen Brosche des Feuerwehrverbandes ausgezeichnet.

Zur Abschlussübung wird Philipp Ahlheim/Am Junkergarten das silberne Brandschutzehrenzeichen am Bande verliehen.

- 1984 -

Der alljährliche Tanz in den Mai findet wieder im Saal des Gasthauses Borger statt.

Die Freiwillige Feuerwehr erhält dieses Jahr vier neue Atemschutzgeräte, die zur Menschen- und Tierrettung bei Brandeinsätzen in Gebäuden dringend gebraucht werden.

- 1985 -

In einem Seitengebäude der Firma Hofmeyer bricht am 15. Februar ein Brand aus.

Hans-Werner Preuß und Wilhelm Herrmann erhalten das silberne Brandschutzehrenzeichen am Bande.

Die Feuerwehr entscheidet sich, aus eigenen Mitteln ein zweites Fahrzeug anzuschaffen, das für die Sicherstellung des Brandschutzes in Schwanheim und die Jugendarbeit dringend gebraucht wird.

Schwanheimer Bürger und Geschäftsleute beteiligen sich großzügig bei einer Spendenaktion für das zweite Fahrzeug. Es kommen stattliche 12 344,- DM zusammen. Durch diesen hohen Betrag war es der Feuerwehr möglich, ein hochwerti-ges Fahrzeug zu kaufen, das bis heute seinen Dienst tut. Die Einweihung erfolgte am Tag der offenen Tür.

Aktive und Jugendfeuerwehr machen erstmals Hydranten frostsicher.

Aktive und Jugendfeuerwehr sind schon stolz auf ihr neues Mannschaftsfahrzeug MTF bei der Übergabe am 12. 10. 1985

- 1986 -

Es wird eine neue Vereinssatzung erarbeitet, verabschiedet und die Gemeinnützigkeit des Vereins beantragt.

Der Tanz in den Mai findet mangels Resonanz dieses Jahr zum letzten Mal statt.

Die Wehren aus Fehlheim, Langwaden und Schwanheim treffen sich im Oktober zu ihrer alljährlichen gemeinsamen Abschlussübung.

- 1987 -

Die Freiwillige Feuerwehr Schwanheim erhält eine neue Tragkraftspritze und neue Einsatzkleidung. Die Feuerwehrkameraden Wilhelm Rothermel, Peter Wegfahrt und Philipp Eberlein werden für 40 Jahre aktiven Dienst mit dem goldenen Brandschutzehrenzeichen am Bande sowie Jakob Rothermel und Erwin Kunzelmann für 25 Jahre akti-ven Dienst  mit dem silbernen Brandschutzehrenzeichen am Bande geehrt.

Am 20. Mai. 87 stirbt der ehemalige Schwanheimer Bürgermeister und langjährige Feuerwehrkamerad Heinrich  Schuster im Alter von 60 Jahren.

Kreisausbilder Erich Karn (3. v. rechts) inmitten der Schwanheimer Feuerwehrleute. (v. links) Wilfried Staudigl, Andreas Staudigl, Volkmar Staudigl, Werner Kunzelmann, Karlheinz Opper, Peter Karn (Sohn von Erich Karn), Erich Karn,

Jürgen Eichhorn (2. v. rechts) und Karlheinz Müller.

- 1988 -

Am 18. Mai brannte es bei der Familie Jung in der Rohrheimer Straße.

Der ehemalige Ortsbrandmeister Konrad Braun erhält den Landesehrenbrief.

Die Jugendfeuerwehr Schwanheim feiert ihr 20jähriges Bestehen:

Am 19. März ist eine Großübung der im Katastrophenschutz tätigen Jugendorganisationen des Stadtgebietes angesetzt. Anwesend sind 13 Jugendgruppen aus Jugendfeuerwehr, THW und Jugendrotkreuz.

Abends findet ein Ehemaligentreffen der Jugendfeuerwehr statt.

- 1989 -

Die Feuerwehr erhält ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug. Die feierliche Übergabe erfolgt im Februar. In der alten Genossenschaft wird ein Sommerfest von der Feuerwehr veranstaltet.

Für die Kinder der Feuerwehrmitglieder kommt am 6. Dezember der Nikolaus ins Feuerwehrgerätehaus.

18. 5. 1988 Brand bei Familie Jung, Rohrheimer Str. (v. li.): Dietmar Ahlheim, Werner Ahlheim, Ludwig Herrmann, Jakob  Rothermel  

Das neue Tragkraftspritzenfahrzeug kurz nach der Auslieferung Ende 1987.  

Der Nikolaus kam am 6. Dezember 1989 zur Feuerwehr und brachte kleine Geschenke mit.

Die gemeinsame Jahresabschlussübung der Wehren aus Fehlheim, Langwaden und Schwanheim findet dieses Jahr in Schwanheim statt.

Im Rahmen der Abschlussübung wird der Feuer-wehrkamerad Karl Hechler für 25jährige aktive Dienstzeit mit dem silbernen Brandschutzehrenzeichen am Bande aus-gezeichnet.  

Der Orkan „Wiebke“ wütete mit Brachialgewalt auch in den Forsten rund um Bensheim. Ganze Waldstücke wurden nieder-gemäht, wie hier zwischen Schwanheim und Langwaden.

- 1991 -

Im Januar wurden Werner Kunzelmann erster Vorsitzender und Wehrführer sowie Andreas Staudigl als zweiter Vorsitzender und stellv. Wehrführer der Feuerwehr Schwanheim gewählt.

Spektakuläres an Einsätzen gab es im Jahr 1991 nicht. Wir hatten drei Brandeinsätze und zwei technische Hilfeleistungen zu bewältigen.

Beim 25-jährigen Jubiläum des Singkreises Schwanheim waren Kameraden der Feuerwehr Schwanheim als Brandsicherheitswachdienst eingesetzt.

In Lorsch unterstützten wir die Kameraden beim Hessentag als Einweiser bei den Parkplätzen über mehrere Tage. Wir hielten 36 Übungen ab, die durchschnittlich mit einer Gruppenstärke besucht wurden.

Im Mai 1991 hatte der Vergnügungsausschuss zu einer Fahrradtour nach Gernsheim eingeladen, welche zu einem großen Erfolg wurde.

Auch bei 1225 Jahre Schwanheim trug die Freiwillige Feuerwehr ihr Scherflein bei.

Umrahmt von Stadtbrandinspektor Walter Meister (links) und Kreisbrandmeister Heinz Hechler (rechts) präsentiert sich der neue Vorstand (v. li.) Karlheinz Opper (Beisitzer), Andreas Staudigl (stellv. Wehrführer und stellv. Vorsitzender.), Ralf Hölscher (Jugendfeuerwehrwart), Werner Kunzelmann (Wehrführer und Vorsitzender.), Dietmar Ahlheim (Beisitzer).

Einsatz bei einem brennenden Mähdrescher im Oberfeld.

- 1992 -

Im Januar 1992 erhielten drei Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr den Landesehrenbrief des Landes Hessen. 1992 war ein Jahr mit vielen großen Brandeinsätzen, z. B. ein Getreidefeld im Juni und Rundballen im August:

Es wurden aber auch Feste gefeiert. So fand die Sichelhenk erstmals im neuen Bürgerhaus in Schwanheim statt.

Am Jubiläums-Maschinisten-Lehrgang (75.) nahmen auch Kameraden aus Schwanheim teil. Unser Tag der Feuerwehr im Bürgerhaus wurde ein voller Erfolg.

Die Nachtalarmübung wurde zusammen mit den Brandschützern aus Bensheim an der Kirche abgehalten, es wurden Menschen gerettet, die Drehleiter aus Bensheim wurde zur Brandbekämpfung am Dachstuhl eingesetzt.

- 1993 -

In der Jahreshauptversammlung wird der neue Vorstand in seinen Ämtern bestätigt.

Im März hatten wir die Feuerwehren Bensheims zur Jahreshauptversammlung bei uns zu Gast.

Wir hatten im Jahr 1993 an Einsätzen nichts zu tun und beschränkten unsere Aktivitäten auf Besuche von Festen bei den Nachbarwehren.

Beim Tag der Feuerwehr hatten wir eine Fahrzeugausstellung, verschiedene Vorführungen und gutes Essen vorbereitet. Andere Aktivitäten waren die Abschlussübung und die Nachtalarmübung.

Das 25jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr Schwanheim wurde würdig mit einem Festakt begangen.

Die Wehr trifft sich zum Gruppenfoto für das Schwanheimer Heimatbuch.  

Einsatz am 20. August 1992 bei brennenden Strohballen am Lorscher Weg.

- 1994 -

Im Januar fand, wie gehabt, die Jahreshauptversammlung statt. Doch diesmal war der Saal voll, denn 79 verdiente Mitglieder wurden geehrt.

Ansonsten hatten wir im Sommer nach einem Unwetter einen großen Wassereinsatz im Bensheimer Stadtgebiet zu bewältigen.

- 1995 -

In diesem Jahr hatten wir sieben kleinere Einsätze, die aber professionell erledigt werden konnten.

Trauer um den Ehrenkommandanten und Gründer der Jugendfeuerwehr Hans-Werner Preuß.

Wir unterstützten auch wieder personell die Feuerwehren im Kreisgebiet, z. B. die FFW Einhausen beim Großen Zapfenstreich.

Es folgten wieder der Tag der Feuerwehr, die Abschlussübung gemeinsam mit den Feuerwehren aus Langwaden und Fehlheim und die Nachtalarmübung.

- 1996 -

hatte die Feuerwehr ein verhältnismäßig ruhiges Jahr.

Wir wurden nur zu zwei Einsätzen (Brände) gerufen, z. B. der Großbrand nach einem Blitzeinschlag im Anwesen Eberlein am Junkergarten

Ansonsten hatten wir, wie gewohnt, unsere Aktivitäten bei Übungen, Festbesuchen, der Teilnahme an Lehrgängen und den alljährlichen Alarmübungen.

- 1997 -

Auch in diesem Jahr hatte die Freiwillige Feuerwehr Schwanheim nur kleinere Einsätze zu erledigen, vor allem technische Hilfeleistungen.

Natürlich nahmen wir auch unsere gesellschaftlichen Verpflichtungen wahr, z.B. am Tag der Feuerwehr und an Sichelhenk.

Wir erfüllten, wie gewohnt, unsere Aktivitäten bei Übun-gen, Festbesuchen, der Teilnahme an Lehrgängen und den alljährlichen Alarmübungen.

Georg Eberlein zeigt auf den Blitzeinschlag in seiner Scheune.

- 1998 -

hatten wir in der Wehr drei Jubiläen zu begehen:

70 Jahre Feuerwehr

30 Jahre Jugendfeuerwehr

40 Jahre Bannerweihe

Diese Festivitäten begingen wir im Oktober 1998 an unse-rem Tag der Feuerwehr im Bürgerhaus.

An Einsätzen waren 1998 vor allem technische Hilfeleistungen, z.B. bei Verkehrsunfällen.

Am Jahresanfang wurde mit Thomas Ratgeber als neuer stellvertrender Vorsitzender und stellvertretender Wehrführer gewählt.

Auch die Schwanheimer Feuerwehr bekommt neue Einsatzkleidung.

Philipp Ahlheim, von Beruf Landwirt, bekommt für vierzig-jährige aktive Zeit das Goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande verliehen.

Im Dorfgemeinschaftshaus richteten wir die Jahreshauptversammlung der Bensheimer Feuerwehren aus.

Am Aussiedlerhof von Willi Bernhard führten wir mit den Kameraden aus Bensheim eine Übung durch. Im Oktober dann wie schon erwähnt, das große Ereignis:

Im Mittelpunkt die Erinnerung an die Bannerweihe vor vierzig Jahren.

Mit einem Gottesdienst in der Kirche begann der große Tag. Unser ehemaliger Ortsbrandmeister Konrad Braun trug wie vor vierzig Jahren „sein Banner“ vom Gerätehaus zur Kirche und begleitet vom Spielmannszug der Feuerwehr Balkhausen von der Kirche allen voran zum Dorfgemeinschaftshaus.

Dort bekam er für seine 45-jährige Mitgliedschaft ein Geschenk überreicht.

Im Saal zeugten Ausstellungswände mit einer Vielzahl von Bildern wie es damals bei der Bannerweihe und den 70 Jahren vorher war.

Fahnenschleifen der vergangenen Jahre zeugten von einem regen Kontakt.

Tags zuvor hatte die Jugendfeuerwehr ihr 30-jähriges mit einem „Ehemaligentreff“ gefeiert. Dieser Treff, alle 5 Jahre, hat schon Tradition und wird immer gerne angenommen.

40 Jahre Bannerweihe / 70 Jahre Freillige Feuerwehrchwanheim/ 30 Jahre Jugendfeuerwehr  

- 1999 -

Nach der Jahreshauptversammlung am 15. Januar 1999 wurden wir schon am 1. Februar zum ersten Einsatz, einem Garagenbrand, gerufen.

Im März eilte die Feuerwehr  zu einem Verkehrsunfall. 1. Vorsitzender und Wehrführer Werner Kunzelmann wurde in diesem Jahr mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber geehrt.

Im Juni 1999 unterstützten wir in Bensheim als Absperrposten die Deutschland-Tour der Radprofis und konnten bei dem Unwettereinsatz am späten Nachmittag unsere gute Ausbildung zum Einsatz bringen.

Im September 1999 wurden wir in der Nacht zu einem Großbrand in Schwanheim gerufen (Rundballen), den wir gemeinsam mit Bensheim, Zell, Fehlheim, Auerbach und dem Technischen Hilfswerk (THW) erfolgreich bekämpften.

Auch die Nachtalarmübung konnte als Erfolg verbucht werden.

Im Vorfeld des Jahrtausendwechsels verteilten wir Flugblätter mit Infos zur Brandvermeidung an die Bevölkerung, nicht aber um Angst und Panik zu verbreiten.

- 2000 -

Im Januar fand unsere Jahreshauptversammlung statt. Von den Kollegen in Auerbach und Zwingenberg wur-den wir als zusätzliche Unterstützung bei Wassereinsätzen gerufen.

Apropos Wasser: Beim Brandsicherheitsdienst im Parktheater setzten heiße Strahler die Sprinkleranlage in Gang. Die Schwanheimer Kameraden Wilfried Staudigl und Sabrina Staudigl hatten mit Bensheim alle Hände voll zu tun um weiteren Schaden abzuwenden.

Beim Kreisfeuerwehrtag in Heppenheim belegte die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Schwanheim bei der Orientierungsfahrt den zehnten Platz.

Auch an der Sichelhenk nahmen wir wieder teil, denn „ohne uns geht nichts“.

Im September übernahmen wir den Brandsicherheitswachdienst im Parktheater in Bensheim. Sonst wurden wir nur zu kleineren Einsätzen gerufen, z.B. Ölspuren und technische Hilfeleistungen.

Beim Tag der Feuerwehr baute die Jugendfeuerwehr eine Löschwand für die Kinder auf. Eine Ausstellung zeugte vom Zeltlager einst und jetzt.

- 2001 -

Am 12. Januar fand eine denkwürdige Jahreshauptversammlung statt. Jugendfeuerwehrwart Torsten Eberlein stellte sein Amt zur Verfügung. In seiner Amtszeit verdreifachte er kurzer Zeit die Anzahl der Jugendlichen. Durch eine Vielzahl von Aktivitäten innerhalb der Jugendfeuerwehr sowie die Teilnahme an überörtlichen Veranstaltungen sowie der sehr guten Kontakte zwischen Wehrführung und Aktiven trugen zum Gelingen seiner Arbeit bei. Die ganze Feuerwehr bedauerte die Entscheidung dieses sehr engagierten Feuerwehrmannes. In der Nachfolge wurden erstmals mit Sabrina Staudigl und Mira Keilmann zwei Frauen an die Spitze der Jugendfeuerwehr gewählt.

Peter Ahlheim erhielt aus den Händen von Kreisbrandinspektor Wolfgang Müller das silberne Brandschutzehrenzeichen am Bande und gleichzeitig mit Ronald Simon die silberne Vereinsnadel. Heinz Hechler wurde zum Ehrenmitglied ernannt.

Die Terroranschläge am 11. September in den USA liess auch in unserer Wehr eine Solidarität mit den Feuerwehrleuten in Form von einer Spende „Helfer für Helfer“ aufkommen.

Beim Helferabend wurde die langjährige Beitragskassiererin Anita Dypa mit einem Präsent geehrt.

- 2002 -

Nach nur einem Jahr wurde in der Jahreshauptversammlung massive Kritik laut. Eltern und Jugendliche beschwerten sich über den Mangel an Übungen/Aktivitäten und Betreuern. Durch den beruflichen Wegzug der stellvertretenden Jugendwartin Mira Keilmann blieb diese Stelle vakant.

Mehrere Aktive erklärten sich bereit Übungen durchzuführen. Da man „Nichts übers Knie brechen“ will, wird nach einer/einem geeigneten zweiten Betreuerin/Betreuer auf langfristiger Basis gesucht.

Karl Hechler wurde als neuer Rechner gewählt in der Nachfolge von Thorsten Becker, der aus beruflichen Gründen wegzog. Erwin Kunzelmann und Jakob Rothermel bekamen für vierzig Jahre Zugehörigkeit zur Feuerwehr das silberne Ehrenzeichen des Bezirksfeuerwehrverbandes Hessen-Darmstadt, außerdem die goldene Vereins-ehrennadel zusammen mit Willi Ohr, Karl Pfeiffer, Werner Rothermel, Ludwig Rothermel und Walter Unger. Ehrenmitglieder wurden Werner Ahlheim, Ernst Becker, Georg Schmitt und Philipp Schuster.

Im Winterhalbjahr renovierte man das restliche Feuerwehrgerätehaus mit einem Farbanstrich und Entrümpelung sowie neuen Kleiderspinden. Ein neues Dach setzte dem ganzen „die Krone“ auf.

Am 27. März wurde zu einem Kaminbrand ausgerückt.

- 2003 -

Nun ist es soweit: 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr und 35 Jahre Jugendfeuerwehr Schwanheim.

Ein nicht alltägliches Ereignis. Viele Einwohner Schwanheims bekundeten dies in persönlichen Gesprächen. So was muss doch gefeiert werden!

In der heutigen Zeit?! Richtig!!

Verstecken wir uns nicht hinter uns selbst. Zeigen wir der Öffentlichkeit: WIR SIND NOCH DA!

Wenn alle in Schwanheim anpacken:

FÜR UNSERE FEUERWEHR, die in der Not da ist!Mit THEATERABEND der Freiwilligen Feuerwehr Zell, BILDERAUSSTELLUNG im Schulungsraum, FEST-GOTTESDIENST und FESTUMZUG bieten wir der Bevölkerung was.

Für die Zukunft wünschen wir uns nur eines:

Dass es im Dorfe gestandene Männer gibt, die eine Notwendigkeit sehen, regelmässig an Übungen teilzuneh-men und/oder einfach nur Geselligkeit im Schulungsraum pflegen wollen.

Natürlich sind auch Frauen willkommen. Ist doch seit Jahren eine Selbstverständlichkeit.

Wir haben nicht viele Veranstaltungen. Aber:

Es werden immer Helferinnen und Helfer gebraucht.

- 2004 bis 2016 folgt -

 

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